Hallo alle zusammen,
wir sind nun schon 4 Wochen von unserer letzten Reise diesen
Jahres zurück und haben euch noch nichts davon berichtet. Das ändert sich
hiermit.
Am 09. September fuhren wir los, zunächst nach Amsterdam.
Wir fuhren zum Campingplatz „het Amsterdamse Bos“, in Amstelveen, unweit des
Flughafens Schiphol. Dort hatten wir uns für eine Woche einquartiert.
Wir liefen jeden Tag zu einer Metrostation (ca. 2 km) und fuhren von dort aus nach Amsterdam Centraalstation. Das ging gut, war etwas zeitaufwändig, erschien uns aber, als der für uns beste Weg. Wir hatten auch überlegt, mit dem Wagen reinzufahren, aber es gibt eine ziemliche Parkplatznot in Amsterdam. Man hat zwar unzählige Rolliparkplätze, aber sie haben alle ein Kennzeichen, sind also für einen dort wohnenden Rollstuhlfahrer reserviert. Ansonsten gab es entlang der Kanäle wenig bis keine Lücken, für uns zum Parken. Wir waren also froh, dass wir auf diese Art und Weise in die Stadt kamen, ohne stundenlang wegen eines Parkplatzes rumkreisen zu müssen.
Wir liefen an wohl allen Grachten und Kanälen entlang, immer
wieder über Brücken rauf und runter, was sich als ganz schön anstrengend
herausstellte, da die Brücken meist recht steil rauf und ebenso steil wieder
runter gehen. Wir haben einen Tag im van-Gogh-Museum verbracht und haben uns
dort alles erklären lassen, was es über Vincent van Gogh zu sagen gibt, bis hin
zu der dubiosen Angelegenheit mit dem abgeschnittenen Ohr…. Wir hatten zuvor
die Eintrittskarten online gekauft (geht gar nicht anders), hatten keine
Wartezeit beim Eintritt und bekamen einen Audioguide, mit diesem liefen wir
dann in unserem eigenen Tempo und Lust durch das mehrstöckige Museum. Überall
Bänke zum Ausruhen und Verweilen um die Kunstwerke in Ruhe zu betrachten.
Erstaunlich, aber nicht selten, dass auch hier die berühmten Werke (z.B.
Sonnenblumen) viel kleiner sind, als man sie sich eigentlich vorgestellt hat.
Auf dem Rückweg vom van-Gogh-Museum führte unser Weg durch das Rijksmuseum hindurch, welches wir eigentlich auch ansehen wollten, dann aber, wegen des herrlichen Wetters lieber einen weiteren Tag an den Grachten und Kanälen verbringen wollten. Somit haben die „Nachtwache“ nur auf einem Transparent außen am Museum und in Form von Bronzefiguren auf dem Rembrandtplein gesehen. Das war uns für dieses Mal ausreichend.
Nach einigem Suchen und Rumfragen fanden wir dann auch die, offenbar einzige, Reederei die Grachtenfahrten für Rollstuhlfahrer organisiert. Es war ein Stück zu laufen, von der Metrostation aus, aber es hat sich gelohnt. D. wurde mittels einer einfachen Ladeplattform vom Steg in das Boot geliftet und schon war er unten und an Bord. Die Fahrt dauerte zwei Stunden und brachte uns zu fast allen Sehenswürdigkeiten Amsterdams und sogar raus auf das Ij und in den Hafen, wo mehrere Kreuzfahrtschiffe und vor allem viele Flusskreuzfahrtschiffe lagen. Ein wunderschöner Tag. Wir hatten auch großes Glück mit dem Wetter, es war an fast allen Tagen herrlich warm und sonnig, so dass wir uns in aller Ruhe alles was uns sehenswert erschien anschauen konnten. An der ein oder anderen Stelle kamen wir auch mehrmals vorbei, aber das hat nicht weiter gestört. Gut gefallen hat uns u.a. auch der schwimmende Blumenmarkt, der jetzt, im Herbst, ein Blumenzwiebelmarkt ist. Unglaublich die Vielfalt der Pflanzenwurzeln und Knollen und Zwiebeln. Wir haben ja keine Ahnung von Blumen, aber die bunte Vielfalt der verpackten Waren hat uns schon beeindruckt. Natürlich fehlten auch die Cannabis-Starter-Sets nicht. ….
So verging die erste Woche unserer Herbstreise wie im Flug,
an dem einzigen regnerischen Tag fuhren wir mit dem Wagen raus zur Insel
Marken, die eigentlich mittlerweile fast eine Museumsinsel ist. Sie hat das gleiche
Schicksal erlitten, wie so manche schöne Ferienregion, sie wurde aufgekauft von
Ferienhausbesitzern, die dort bestimmt im Sommer zahlreich vorhanden sind, was
aber außerhalb der Saison dazu führt, dass alles recht ausgestorben,
verschlossen und leer aussieht.
Am 17.09. zogen wir nun um, und erreichten am frühen Nachmittag
unseren Lieblingsplatz, Minicamping de Visser in Boudewijnskerke. Weil immer
noch warmes und sonniges Wetter war, war auch der Platz noch richtig belebt.
Ja, und nun taten wir, was wir immer wieder und wieder gerne tun, wenn wir dort
sind. Laufen. Laufen zur Rettungsstation von Westkapelle vom Campingplatz aus
und über alle möglichen Wege und
Strandpromenaden, über den Damm in Breezand und auf Neeltje Jans. Solange das Wetter
warm genug war, auch gerne verbunden mit Sitzen auf einer vielen Bänke, um die
Sicht auf das Meer, den Hafen, den schönen Ort undsoweiter zu genießen.
Am 05. Oktober war Kustmarathon und wir waren ab Mittag auf dem Deich und schauten zu. Es war wieder einmalig, schon von weitem den nicht enden wollenden Zug der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu beobachten, zu sehen, dass dort Alt und Jung, Schlanke und weniger Schlanke, Menschen mit Gehstöcken, sogar Blinde mitgehen. An vielen Stellen gab es Lifemusik und überall war beste Stimmung. Hat wieder riesig Spaß gemacht.
So allmählich sanken die Temperaturen, wir mussten im
Wohnwagen mehr heizen und auch tagsüber wurde es deutlich frischer, jetzt
verbrachten wir wieder mehr Zeit im Bus am Deich und genossen von dort aus das
Meer.
In der letzten Woche (30.10. bis 04.11.) zogen wir auf den Campingplatz
Weltevreden in Zoutelande um, weil bei unserem Platz die Saison endete und wir
auch schon mehrere Tage alleine dort waren. Weltevreden ist ganzjährig
geöffnet, weshalb es jetzt um diese Zeit dort auch viel belebter ist, wie auf
den überall schließenden Minicampingplätzen. Mittlerweile wurde auch die Uhr
auf Winterzeit umgestellt und unser Zeitfenster zum Draußensein hatte sich um
eine Stunde verkürzt. So schwer es auch fiel, aber es war Zeit nach Hause
zurück zu fahren. Wenn ich richtig gezählt habe, sollten es 140 Tage sein , bis
wir hoffentlich wieder aufbrechen können.
Drückt uns die Daumen, dass es
gelingt.
Und jetzt wünschen wir euch allen eine gute Zeit, kommt gut
durch den Winter und bleibt gesund.
Beste Grüße DuC