dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Freitag, 14. Juni 2013

Mosel Juni 2013



Hallo zusammen, gegen Ende unserer Reise an die Mosel wollen wir euch doch kurz berichten, wie es uns ergangen ist. 

Am Donnerstag, den 06.06. fuhren wir an den Gülser Moselbogen auf den Campingplatz gleichen Namens. Güls ist ein Stadtteil von Koblenz und der Campingplatz liegt hoch genug, um nicht von dem Hochwasser betroffen gewesen zu sein, welches ja auch teilweise den Rhein betroffen hatte, dazu später mehr.
Wir haben es langsam angehen lassen und sind in den ersten Tagen nur zum Einkaufen gefahren und sind zu Fuß vom Campingplatz in beide Richtungen die Mosel entlang gelaufen. Wir hatten dann auch zwei regnerische Tage, an denen wir uns u.a. damit beschäftigt haben, das mobile Internet ans Laufen zu kriegen, was gar nicht so einfach war, aber nach mehreren Anrufen bei der hotline klappte es dann. Jetzt konnten wir uns auch wieder darum kümmern, welche Plätze wir auf unserer Sommerreise durch Schweden aufsuchen wollen. 

Natürlich waren wir auch mehrmals in Koblenz. Das ist ja wirklich eine schöne Stadt, das hatten wir so gar nicht geahnt. Klar, das deutsche Eck, davon hatten wir schon gehört, Festung Ehrenbreitstein, natürlich auch. Aber die schöne Altstadt, die tolle Uferpromenade sowohl an Mosel als auch an Rhein und die Seilbahn rauf zur Festung Ehrenbreitstein mit dem BuGa-Gelände unten am Rhein und oben rund um die Festung, das haben wir so nicht gewusst. Und was uns besonders begeistert hat, dass alles sehr rollstuhlgerecht ist und es auch an entsprechenden Toiletten nicht mangelt und diese sogar in den Stadtplänen eingezeichnet sind und es sogar eine 5-seitige Broschüre für ein rollstuhlgerechtes Koblenz gibt. Das hat man nicht so oft.  Danke Koblenz.

Bei unserem ersten Besuch in Koblenz hatte der Rhein noch mächtig Hochwasser und rauschte gewaltig nach Norden. Man konnte ganz deutlich am deutschen Eck erkennen, wie sich die Mosel mit ihrem klarem Wasser mit dem Rhein, der aufgrund des Hochwassers flußaufwärts braun daher kam, vermischte.
Die Fahrt mit der Seilbahn, übrigens die größte in Deutschland, außerhalb der Alpen war  beeindruckend. Schöne, große Gondeln, die über den Rhein und zur Festung raufschweben. Oben angekommen, hat man die Wahl, zwischen den Gärten und Grünflächen der Bundesgartenschau 2011 und der Festung. Wir sind zuerst durch die Gärten gelaufen und haben auch das Aussichtsbauwerk erklommen, welches aus Holz, dreieckig über schräge Wege stetig aufwärts geht, bis man eine sagenhafte Aussicht über das deutsche Eck und den Rhein und die Mosel hat. Sodann sind wir in die Festung rein. Es ist ein gewaltiges Bauwerk mit zig Wehrgängen und Türmen, Innenhöfen undsoweiter. Was uns sehr beeindruckt hat, dass alles mit dem Rollstuhl erreichbar ist. Oftmals ist für Rollstuhlfahrer in Burgen nur der Innenhof, allenfalls noch die untere Etage via Rampe erreichbar. Hier nicht. Hier gibt es überall hin Aufzüge, bzw. Plattformlifte, die sich mit dem Eurokey (dem Toilettenschlüssel für öffentliche Toiletten, den eigentlich jeder Rollifahrer hat) betätigen lassen. Genial. So konnte D. bequem per Plattformlift über die steilen und holprigen Kopfsteinpflasterwege nach oben kommen und ich musste nicht so schuften, bzw. die Wege waren teilweise so steil, dass D. unten gewartet hätte. An und in allen anderen Gebäudeteilen hatte man Aufzüge installiert, die sich auch gut in die alte Bausubstanz einfügten. Dies versetzte uns die Lage vom Fahnenturm ganz oben, bis zur Ausgrabung ganz unten, alles ansehen zu können. In der Ausgrabung wurde eine beeindruckende Multimediapräsentation gezeigt, die einem die wechselvolle Geschichte der Festung näherbringt. Verschiedene weitere Ausstellungen ließen die Zeit wie im Flug vergehen und schon war es an der Zeit, mit der Seilbahn wieder nach Koblenz runterzuschweben. Die Seilbahn soll jetzt wieder abgebaut werden, da die Unesco das so möchte. Die Bahn verschandelt nämlich das gesamte 65-km  lange obere Mittelrheintal, welches zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Da mag sich jede/r seine/ihre eigene Meinung machen. 

Ein weiterer Ausflug brachte uns nach Kobern-Gondorf an der Mosel. Ein hübsches, kleines Örtchen voller Weinlokale in schönen Häusern rund um einen alten Marktplatz. Direkt hinterm Dorf gehen die steilen Weinberge los und es beeindruckt uns immer wieder, mit wie viel Mühe hier der Wein angebaut wird, den unsereins so gerne trinkt. Große Erntemaschinen, wie wir sie aus dem Elsass kennen, können hier gar nicht zum Einsatz gebracht werden, da ist doch weitgehend Handarbeit gefragt. Die Hänge sind so steil, dass teilweise nur 2-3 Reihen der Rebstöcke nebeneinander sehen, dann geht es schon wieder eine Stufe höher.
Jetzt bleiben uns noch zwei Tage an diesem schönen Fleckchen Erde und dann geht es wieder nach Hause.

Macht es erstmal alle gut, wir melden uns wieder. Bis bald DuC