dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

Dienstag, 6. Juli 2010

Dienstag, 06.07.2010

Hallihallo, tja, da sind wir wieder. Urlaub ist rum, wir wieder zuhause. Wie doch die Zeit rennt, wenn man eigentlich genug davon haben sollte. Wir haben jedenfalls die letzte Woche in Étréham gut genutzt und noch viel unternommen und gesehen. Wie ich letztens schon schrieb, kannst du der Geschichte hier nicht ausweichen, da die Landung der alliierten Truppen 1944 ja auf einem Abschnitt von 80-100 km stattgefunden hat, hat natürlich auch so ziemlich jeder Ort aus den verbliebenen Resten der Schlacht sein eigenes Museum oder Mahnmal gemacht. Angefangen im Norden in Saint-Mère-Eglise, der ersten befreiten Stadt, wo noch heute eine Puppe im Fallschirm als Erinnerung an einen Fallschirmspringer am Kirchturm hängt, bis rüber fast zur Seine-Mündung, wo dann die Steilküste wieder beginnt. Auch wir haben uns wieder einige Ausstellungen und einen Film in einem 360-Grad-Rundum-Kino angesehen. Das war beeindruckend, weil sie dort heutige Ansichten der Landungsstrände und befreiten Orte mit den dröhnenden Motoren der damaligen Flugzeuge, Schiffe und Panzer gemischt hatten und immer wieder geschickt Originalaufnahmen mit Aufnahmen von heute mischten und überblendeten. Sehr gut gemacht und sehr beeindruckend, weil man auch aufgrund des Dröhnens der Motoren das Gefühl hatte, selber mitten drin zu sein.
Allerdings haben wir zwischendrin auch die schönen alten Städte Caen und Bayeux besucht und uns dort wieder von Kirchen und altem Gemäuer begeistern lassen. Abends fuhren wir dann gerne nach Port-en-Bessin, 4 Kilometer von Reine(Königin)Matilde, unserem Campingplatz entfernt, um dort noch etwas am Hafen zu sitzen oder D. sogar zu stehen, denn dort gab es ein prima Geländer, das er gut fassen konnte, um dort mal wieder für eine halbe Stunde die aufrechte Haltung zu genießen. In Port-en-Bessin habe ich auch wieder einen ganzen Stapel Jacobsmuscheln gesammelt, die hier zu tausenden im Sand liegen, stecken, kleben. Sie sind Handteller-groß und schimmern von weiß über gelblich bis fast dunkelbraun. Jeder sammelt da welche auf, man kann gar nicht anders. Man nennt diesen Küstenabschnitt hier auch ja die Perlmuttküste, jetzt weiß ich auch warum….
Leider war dann am Samstag, schon wieder Zeit, Abschied zu nehmen, von Sonne, Wind, Möwen, Meer, gutem Essen und Wein. Von Étréham aus fuhren wir über die Autobahn bis Amiens in der Picardie. Eigentlich wollten wir nicht in die Stadt mehr rein, die gewaltige Kathedrale hatten wir vor drei Jahren schon bewundert. Aber zufällig las ich auf einer Karte mit Besichtigungstipps von dem Viertel Saint-Leu in Amiens. Also fuhren wir doch rein, wir waren auch um 15.00 Uhr schon auf dem Campingplatz und hatten flott aufgebockt und alles wieder eingerichtet. Saint-Leu ist ein Viertel das von einem Kanalsystem durchzogen ist. Man kann wunderbar entlang der Kanäle spazieren, auf der Landseite hat man dann Restaurants, Cafés, kleine Läden. Also, mit einem Wort: richtig was für uns. Wir sind dann sehr gerne den empfohlenen Rundgang gegangen, der an der riesigen Kathedrale endete. Unterwegs hörten wir aus den unzähligen Lokalen, die alle Bildschirme für das Spiel Deutschland-Argentinien aufgestellt hatten, die Jubelschreie. So waren wir, trotz Besichtigungstour, bestens über den Stand des Spiels im Bilde. Schön, dass wir auf der Rückfahrt noch so einen schönen Nachmittag hatten und der Tag nicht nur von Autobahn und Mautstellen geprägt war. Die letzte Etappe auf unserer „Tour-de-Normandie“ führte uns dann nach Hauthalen in Belgien. Eigentlich hätten wir es auch an diesem Tag bis nach Hause schaffen können, aber dann hätten wir nicht die gigantischen Solarzellen auf dem Campingplatz erlebt. Dort standen, auf mehreren Metern hohen Säulen Solarzellentafeln von mehreren Metern Größe, mit jeweils 30 Solarzellen drauf. Diese drehten sich mit der Sonne, so dass sie immer die maximale Sonnenstrahlung auffangen konnten. Sie erinnerten mich irgendwie an riesige Blüten, die sich ja auch gerne zur Sonne drehen. Montag morgen, es war recht bewölkt, da lagen die Solarzellen platt nach oben zum Himmel gewandt, um auch das letzte bisschen an Sonne aufzufangen. Allerdings mutete es alles ziemlich futuristisch an und ich weiß nicht, ob ich auf diesem Campingplatz längere Zeit hätte bleiben wollen. Vielleicht hätte man sich ja an die Ansicht gewöhnt….Wie auch immer, für uns war dann Heimfahren angesagt, was wir auch ohne weitere Umwege machten und da sind wir nun wieder.
Wir haben aber schon wieder weitere Reisepläne geschmiedet und sind wild entschlossen, den Sommer und unseren Wohnwagen so viel wie möglich zu nutzen, um „auf 3 Achsen“ und im Rollstuhl unterwegs zu sein. Wir melden uns wieder, bis dahin euch allen einen schönen Sommer, schöne Urlaube, wohin immer sie euch auch bringen mögen und kommt alle so gut wieder nach Hause wie wir.
Es grüßen euch herzlich DuC