dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Dienstag, 28. Juli 2015

Sommer 2015 Cuxland II.Teil




Hallo liebe Leserin, lieber Leser, ihr habt euch bestimmt schon gewundert, wieso wir uns nicht mehr melden. Dies hatte einen einfachen Grund. Unser Internetzugang. Wir hatten, nachdem wir in den letzten Jahren immer im E-plus-Netz unterwegs waren, welches an der ein oder anderen Stelle ziemlich langsam war, uns dieses Jahr für einen Internetstick im D1-Netz entschieden und sind ziemlich enttäuscht worden. Nach einer Woche war das Datenvolumen der angeblichen „flatrate“ aufgebraucht und wir surften in „normaler Geschwindigkeit“. Diese war nun so langsam, dass selbst unser allererstes Dampfmodem noch ein Turbo gegen dieses Ding war. Also leider rausgeschmissenes Geld. Aber was will man machen. Und weiteres Datenvolumen einkaufen, konnte ich nun auch nicht einsehen, ich wollte denen nicht noch mehr Geld hinterherwerfen. …..

So, nun aber zu unserer Zeit in Otterndorf. Um es kurz zu machen, es war großartig. Wir waren jeden Tag draußen, mal bei uns am Strand, oft in Cuxhaven an der alten Liebe und den verschiedenen Stränden Grimmershörn, Duhnen, Döse oder Sahlenburg. 

Einige besondere Tage wollen wir noch ausführlicher erläutern:

Da war die Fahrt mit dem Schiff von Cuxhaven aus, zu den Seehundbänken in der Elbemündung. Erst eine kleine Hafenrundfahrt mit Erläuterungen und Anekdoten und dann raus auf die, hier 18 km breite, Elbmündung. Wie das dann so ist mit der Natur, die Seehunde hatten wohl wenig Lust auf neugierige Touristen und so sahen wir nur einige wenige, aber gefreut haben wir uns doch und die Fahrt an sich war einfach schön.

Unser neu erworbenes Vorzelt flatterte und blähte sich heftig im Wind, wir kauften zusätzliche Heringe und befestigten das Zelt mehr und mehr. Leider hat es alles nichts genutzt und an einem stürmischen Morgen, nach einer unruhigen Nacht, riss mit einem lauten Raaaatsch der Keder oben raus und das Zelt war hinüber. Zur Ehrenrettung des Zeltes sei gesagt, es handelte sich um Windstärke 7, die Fähre nach Helgoland fuhr nicht und einige Brücken im Land waren für LKW gesperrt, also es war sehr stürmisch, kein laues Lüftchen…… Wir haben mit dem Hersteller gemailt und bekommen in den nächsten Tagen ein neues Zelt…… also alles gut, nur blöd, dass wir 3 Wochen kein Vorzelt hatten, wo wir uns doch grade dran gewöhnt hatten.

Ein Ausflug brachte uns an die Wesermündung nach Spieka-Neufeld und Dorum. Spieka-Neufeld hat einen kleinen Kutterhafen, einen kleinen Campingplatz, der sehr ausgestorben wirkte sowie ungefähr 15 Strandkörbe. Wer es also ganz ruhig mag, dem sei Spieka empfohlen. In Dorum war es doch deutlich lebhafter und der Leuchtturm Obereversand ist ungewöhnlich in seiner Bauart. Dies war einer der stürmischen Tage, so dass ich nicht auf den Leuchtturm raufgeklettert bin, man kann ihn wohl besichtigen. Wir haben uns die Kutterhäfen angesehen und wie immer viele Fotos dort gemacht.

Das Klimahaus in Bremerhaven wollten wir uns schon immer mal ansehen und so nutzten wir einen weiteren Tag, der nicht für den Strand geeignet war, und fuhren hin. Es ist toll gemacht. Man „reist“ auf dem 8. Längengrad Ost von Bremerhaven in die Schweiz, weiter nach Sardinien, nach Niger, Kamerun, die Antarktis, Samoa, Alaska und auf die Hallig Langeness und ist dann einmal um die Welt gereist. Die jeweilige Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit sind den örtlichen Bedingungen angepasst. Die Station Antarktis weist eine Temperatur von ca. -6 Grad Celsius auf, (freundlicherweise ist der Teil nur auf -6° und nicht auf die wirkliche Temperatur der Antarktis abgekühlt)  die Station Niger hingegen hat eine Temperatur von rund 35 Grad Celsius, einige Ausstellungsräume weiter befindet sich mit tropischer Wärme  Kamerun. Der westafrikanische Regenwald bei Nacht wird durch exotische Gerüche und Geräusche veranschaulicht. und so geht es immer weiter, bis man wieder auf Langeness und in unserem Klima ist. Man erfährt viel über Land und Leute, es gibt viel zu lesen und viel anzusehen und es vergehen die Stunden wie im Flug, wenn man dort drin ist. Das ganze futuristische Gebäude ist rollstuhlgerecht und an vielen Stellen geht es mit Aufzügen weiter, so dass wir überall hinkonnten. Ein sehr interessanter und eindrücklicher Tag.

Beschaulicher ging es dagegen in Osten an der Oste zu. Hier schwebt eine Schwebefähre über den Fluss und als Wuppertaler kann man da nicht fernbleiben. Früher hat die Schwebefähre im regelmäßigen Takt Autos, Fahrräder und Fußgänger über die Oste transportiert. Sie hatten den großen Vorteil, dass sie auch im Winter bei Eisgang funktionierte. Heute ist sie nur noch für Touristen und Fahrradfahrer in Betrieb und der Fährmann war so begeistert, dass wir mit ihm fahren wollten, dass er gleich eine „Sonderfahrt“ für uns beiden machte. 

Ein tolles Ereignis war für uns dann das Duhner Wattrennen. Das ist ein Pferderennen im Watt, welches seit 1902 organisiert wird. Da wird tatsächlich, wenn die Ebbe einsetzt und der Meeresboden frei wird, eine Pferderennbahn dort hin gebaut, die Rennen finden statt und wenn die Flut kommt, muss alles wieder abgebaut sein, weil es sonst im Wasser untergehen würde. Allein diese logistische Leistung hat uns schon beeindruckt. Nun haben wir ja null Ahnung von Pferderennen und –wetten, haben aber mit großem Interesse alles angeschaut und versucht zu verstehen, wer wann auf wen wettet und wieviel dabei gewinnt. Erstaunlich, es sollen 5-stellige Summen gewonnen worden sein. Zwei Pferde haben ihre Reiter abgeworfen und sind ausgebüxt und es kam heftig Unruhe auf, weil die beiden ihre neu gewonnene Freiheit gleich mal ausnutzten und weit, weit raus ins Watt liefen, so weit, dass sie am Ende mit jeder Menge Technik und Know-how wieder zurückgeholt werden mussten. Sogar der Seenotrettungskreuzer war schon ausgelaufen, da sie Gefahr liefen, in die Fahrrinne zu gelangen. Am Ende hat man sie jedoch eingefangen und wieder wohlbehalten an ihre Besitzer zurückgegeben. Also echt was los, an diesem Tag. 

Erneut zog es uns nach Bremerhaven und wir haben spontan eine Hafenrundfahrt mitgemacht. In Bremerhaven werden vor allem Autos umgeschlagen und so ein Autotransporter kann wohl so mal eben 6000 PKWs an Bord nehmen. Sie werden alle reingefahren und dicht an dicht geparkt. Unvorstellbar, aber es sollen pro Tag mehrere Schiffe mit jeweils ca. 6000 Autos beladen werden. Man staunt auch immer wieder, wenn erläutert wird, wieviel Tonnen Zuladung so ein Schiff hat, wieviel Tonnen Treibstoff sie mitnehmen, wie schwer die Motoren sind und dass sie dann trotzdem schwimmen…… Jedenfalls war auch dies ein wirklich schöner Tag, zumal das Wetter im Laufe des Tages immer besser wurde.

Am Ende wurde es nochmal beschaulich. Der Flecken Freiburg an der Elbe war ein ebenfalls richtig schönes Ziel für uns. Hier ist die Elbe deutlich schmaler, als bei uns in Otterndorf und je nachdem, wo man auf dem Deich steht, sieht es aus, als würden die „Pötte“ über die Wiese fahren, weil man die Elbe in der Marsch gar nicht sieht. Der Ort selber ist klein aber fein und hat einen malerischen kleinen Hafen und im Hafencafé gibt es sehr leckeres Eis. 

Ja, jetzt haben wir  in einem Eintrag so ziemlich alles erzählt, was wir euch sonst in mehreren Etappen berichtet hätten. Wir hoffen, es war nicht zu lang oder zu langweilig für euch. 

Seit Sonntag sind wir wieder im Tal und haben einiges zu erledigen. Wir hoffen aber, dass wir uns bald wieder auf die Räder machen können. Wenn es denn soweit ist, werden wir wieder berichten.
Bis dahin, alles Liebe, einen schönen Sommer noch und bleibt alle gesund. Herzliche Grüße DuC

Mittwoch, 1. Juli 2015

Sommer 2015 Cuxland



Guten Tag liebe Leserinnen und Leser, 
ihr habt euch bestimmt schon gefragt, warum es keine neuen Einträge hier mehr gab. Nun es war so, dass D. leider Mitte Januar eine schwere Lungenentzündung hatte mit allem Schrecken, der damit verbunden sein kann. Wir hatten zeitweise kaum noch Hoffnung, überhaupt wieder verreisen zu können. An dieser Stelle können wir gar nicht genug „Danke sagen“, allen Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten, aber auch allen, deren gute Wünsche, Anteilnahme, Daumen drücken etc. letztlich dazu beigetragen haben, dass D. nach 4 Monaten wieder so weit gesund war, dass wir uns an die Planung einer neuen Campingtour wagten.

Da wir eigentlich sowieso geplant hatten, dieses Frühjahr nach Otterndorf zu reisen, haben wir dies dann auf den Sommer verlegt und seit einer guten Woche sind wir nun hier. Wir haben einen schönen Campingplatz, direkt hinterm Deich, so dass die gute Nordseeluft Tag und Nacht eingeatmet werden kann. Wir können vom Platz aus zu Fuß über den Deich und sind direkt am Grünstrand, mit einem schönen langen Weg am Wasser entlang.
Auch nach Cuxhaven sind wir flott gefahren und das haben wir auch schon mehrmals gemacht. Wir haben an einem ungemütlichen Tag die Ausstellung „Windstärke 10“ angesehen und viel über Fischfang und Fangquoten sowie über Schiffuntergänge gelernt. Die „alte Liebe“ mit Sicht auf den Weltschifffahrtsweg Elbe suchen wir ebenso gerne auf wie die Kugelbake, das Wahrzeichen von Cuxhaven. Überall sind schöne, ebene Wege die wir prima laufen können. Gerne gehen wir auch in den Fischereihafen, wo wir uns leckeren Fisch für’s Abendessen kaufen.
Da wir ja bekanntermaßen gerne „Schiffe gucken“ sind wir hier genau an der richtigen Stelle, denn bei der entsprechenden Tiede ist sowohl elbabwärts wie auch –aufwärts viel Schiffsverkehr und man kann teilweise riesige „Pötte“ sehen, sie kommen hier zum Greifen nahe vorbei.

So, das soll für heute genügen, ihr wisst jetzt also, dass es uns noch gibt und dass wir –mit ein paar Einschränkungen – wieder am Reiseleben teilnehmen und es GENIESSEN!
Bis zum nächsten Eintrag hier an dieser Stelle, beste Grüße aus dem Norden von DuC