dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Donnerstag, 27. Oktober 2016

Herbstreise an die Ostsee



Hallo alle miteinander,

lasst euch heute von unserer letzten Reise dieses Jahres berichten, die uns nach Neustadt an die Ostsee führte. 

Wir starteten am 11. September und waren, als wir nach einer ziemlich langen Anfahrt (viele Baustellen und ebensoviele Staus) endlich am späten Nachmittag den Campingplatz Lotsenhaus in Neustadt erreichten, erstaunt, wie voll dieser noch war. Es war dort fast so belebt wie in der Hauptsaison. Aber das Wetter war ja auch noch super sommerlich und so nutzten viele die Gelegenheit noch einige schöne Spätsommertage zu verbringen. Es konnte noch in der Ostsee gebadet werden, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde, es waren viele Freizeitboote unterwegs und an den Stränden und Promenaden war von Nachsaison nichts zu spüren. Wir waren auch jeden Tag unterwegs. Jeden Tag eine andere Promenade, eine andere Seebrücke, wovon es an der Ostsee reichlich gibt. So sind wir also von Travemünde bis Kellenhusen fast die ganze Küstenlinie entlang gelaufen, lediglich Timmendorf haben wir ausgelassen und in Scharbeutz waren wir auch nur einmal, weil es uns dort nicht so gut gefiel wie in den anderen Orten. 

Nach knapp 2 Wochen Sommer kam dann frischer Ostwind auf, es gab sogar eine Sturmflutwarnung, weil der heftige Wind die Ostsee in die Lübecker Bucht drückte. Tatsächlich schwappte das Wasser an vielen Stellen über die Ufer auf die Promenaden. Damit war dann das warme Sommerwetter vorbei und es folgte ein überwiegend sonniges aber windiges Herbstwetter mit tollem Licht und viel buntem Herbstlaub. 

Wir schauten uns nun so das ein oder andere an. Zuerst waren wir, weil sie schon am 03.10. endete, in der Landesgartenschau in Eutin. Es war ein wundervoll sonniger Tag und die tiefstehende Sonne beleuchtete die Blumenpracht einzigartig und selbst wir, als „Nicht-Gärtner“ und vollkommen ohne „grüne Daumen“ haben uns an den Pflanzen und den Farben nicht satt sehen können.
Am Ende der Seebrücke von Grömitz gibt es eine sog. Tauchglocke, die sogar für Rollstuhlfahrer zugänglich ist und so bestiegen wir diese spontan und „tauchten“ ab. Es geht ganze 4 Meter tief, aber man hat wirklich das Gefühl in der See zu tauchen. Leider gab an diesem Tag außer ein paar Quallen und einem kleinen Aal nichts zu sehen. Aber der halbstündige naturkundliche Vortrag war kurzweilig und interessant.
Wir waren in einem  Zoo in Grömitz, an diesem Tag war es viel zu windig, um am Strand rumlaufen zu können, aber zwischen den Gehegen und Tierhäusern ließ es sich gut aushalten und der Zoo ist -größtenteils zumindest- mit großen Gehegen versehen, so dass man das Gefühl haben konnte, es geht den Tieren relativ gut hier (man kennt ja auch andere…).
Wir waren im Hansapark in Sierksdorf. Nicht, dass wir auch nur ein Fahrgeschäft genutzt hätten, nicht für Geld und gute Worte, aber zugucken war interessant und lustig. Rollstuhlfahrer müssen keinen Eintritt zahlen, sie können die ganzen Fahrgeschäfte ja auch nicht nutzen, allerdings kann man als Rollstuhlfahrer an allen Shows teilnehmen, die im Laufe des Tages gezeigt werden. Haben wir natürlich gemacht. Ein schöner, kurzweiliger Nachmittag.
Lübeck haben wir uns natürlich auch angeschaut, das Holstentor, das Buddenbrockhaus und viele schöne alte Hansehäuser, sowie die Marzipanmanufakturen. Leider war es dort recht beschwerlich für uns, da praktisch überall Kopfsteinpflaster liegt, nur die Fußgängerzone ist mit glatten Platten versehen.
In Eutin haben wir dann, mehr oder weniger zufällig, im Ostholsteinischen Landesmuseum eine Kunstausstellung mit Werken des Düsseldorfer Künstlers Jörg Immendorf angesehen. Wir hatten Glück und konnten an einer Führung teilnehmen und uns die Bilder des an ALS erkrankten Künstlers erklären lassen, somit auch erkennen, in welcher Phase seines Lebens und seiner Erkrankung er die Bilder geschaffen hat. Sehr beeindruckend.

Allmählich wurde es immer herbstlicher, immer kühler, jetzt gab es auch mal regnerische Tage oder Stunden. In der 5. Woche, die wir dort waren, verkündeten die Wetterpropheten, in der kommenden Woche würde es erneut schön und  nochmal mit 16-17 Grad recht warm. So beschlossen wir, eine weitere Woche anzuhängen. Allerdings hatte das norddeutsche Wetter diese Vorhersagen nicht gehört, so dass es bei uns bei 9-10 Grad blieb, und auch die Sonne nur noch seltene Gastspiele gab. Deshalb waren auch die Drachentage in Grömitz eine ziemlich frische Angelegenheit, aber es gibt ja warme Jacken (kann man notfalls auch dort kaufen….) und so haben wir uns hier nochmal einen Nachmittag lang am Strand aufgehalten und haben die bunten Drachen am grauen Himmel angeschaut. 

Am Ende waren keine Strandkörbe mehr an den Stränden, kaum noch Segel- und Motorboote in den Marinas, war das ein oder andere Lokal für Monate geschlossen, nur noch wenig Laub an den Bäumen und als die ersten Lichterketten für die Weihnachtsbeleuchtung angebracht wurden, war es dann wirklich an der Zeit für uns, nach Hause zu fahren. So kamen wir letzten Sonntag nach einem erneuten Baustellen- und Staumarathon wohlbehalten wieder zu Hause an. 

Ja, ihr Lieben, das war es wohl für dieses Jahr für uns, mit dem Verreisen. Wir wünschen uns natürlich, dass es uns gelingen wird, auch im nächsten Jahr wieder loszuziehen. Pläne haben wir auf jeden Fall. 

Macht es erst mal alle gut, kommt gut und gesund durch den Winter, wo immer ihr ihn auch verbringt und wir freuen uns, wenn ihr uns im nächsten Jahr wieder bei unseren Reisen begleitet.
Seid herzlich gegrüßt von DuC

Donnerstag, 25. August 2016

Cuxland Sommer 2016



Hallo liebe Leserinnen und Leser,

es wird Zeit euch endlich wieder einmal von unserer letzten Reise zu berichten. Wir sind immerhin schon wieder einige Tage zuhause. Wir haben von unterwegs nicht geschrieben, um unser Prepaiddatenvolumen nicht vorzeitig aufzubrauchen, wie es uns im vergangenen Jahr ergangen ist. 

Wir waren 5 Wochen in Otterndorf in Niedersachsen. Wir waren auf dem gleichen Campingplatz hatten allerdings, weil wir uns zu spät angemeldet hatten, nicht so eine attraktive Parzelle wie im vergangenen Jahr. Aber das hat uns den Spaß an unserem Aufenthalt dort nicht genommen, es war halt ein wenig eng zwischen Vorzelt und Fahrzeug und man musste immer sehr hin- und her rangieren, wenn man wegfahren wollte. Aber wir haben uns dran gewöhnt, und um es vorweg zu nehmen, für nächsten Sommer haben wir uns wieder die große Parzelle gesichert die wir vergangenes Jahr hatten. 

Aber von vorn. Wir waren kaum angekommen, als herrliches Sommerwetter begann und wir konnten gleich in den ersten Tagen und fast zwei Wochen lang, täglich an einem der vielen Strände entlanglaufen, dort sitzen, den Badenden zugucken, lesen, nichts tun und uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Es gibt ja immer viel zu gucken, am Weltschifffahrtsweg Niederelbe. Wie im vergangenen Jahr konnten wir uns an den „dicken Pötten“ nicht sattsehen, aber es gab auch viele größere Segelschiffe, u.a. das Greenpeaceschiff Beluga zu sehen. Außerdem fährt seit letzten Herbst wieder eine Fährlinie zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel, auch die beiden Schiffe zogen immer wieder vor unsren Augen vorbei. 

Wir bekamen mehrfach Besuch von Verwandten, Freunden und Bekannten und so gab es auf unseren Spaziergängen zur Elbe auch noch viel zu erzählen und zu lachen. 

Es gab in den Wochen einige Veranstaltungen, an denen wir gerne teilgenommen haben. Die Hafentage in Cuxhaven mit „open-ship“ vom Seenotrettungskreuzer und der Küstenwache. Das Altstadtfest in Otterndorf mit viel Musik an allen Ecken und Enden der Flaniermeile, eine schöne Mischung aus Touristenmarkt, Flohmarkt und Kirmes. Natürlich gingen wir auch zum Fischmarkt in Cuxhaven, welcher vor allem ein Touristenmarkt ist, mit Fressbuden und Klamotten- und Taschenhändlern, aber wir bummeln immer wieder mal gerne da so lang. Man findet auch nicht selten doch noch eine Kleinigkeit, die man dann gerne nach Hause trägt. …..

Das Duhner Wattrennen, welches uns im vergangen Jahr schon so gut gefallen hat, fand auch wieder statt und wieder war es beeindruckend, wie in der kurzen Zeit nach dem Ablaufen der Flut eine Pferderennbahn von 1200 m in die Sand- und Schlickfläche gebaut wird. Auch in diesem Jahr machte sich ein Pferd selbständig, kaum, dass ihm der Siegerkranz umgehängt worden war. Es warf ihn ab und trabte auf und davon. Mit mehreren Feuerwehr- und Allradfahrzeugen  versuchte man, es einzuholen, aber es lief in einem großen Bogen Richtung Kugelbake, wo man ihm dann von der Landseite entgegen ging und es einfangen konnte.

Mehrere Male konnten wir uns wieder mit D‘s. Rollstuhlantrieb „Trekkie“ auf den Weg machen. Hier boten sich die Wege hinterm Deich rund um Hörne an. Wir sind dort so ziemlich alle Wege abgelaufen und haben dabei den ein oder anderen Leuchtturm gesehen. Leider ist nur noch der alte Baljer Leuchtturm wirklich schön, die meisten sind nur noch rot-weiße oder schwarz-weiße Funktürme, die irgendwie alle gleich aussehen. Der Flecken Freiburg hat uns auch wieder gut gefallen und das Eis dort besonders gut geschmeckt, nachdem wir etliche Kilometer unterwegs gewesen waren. 

Größere Ausflüge haben wir gar nicht gemacht. Wir waren an einem regnerischen Tag in Bremerhaven im Deutschen Auswandererhaus und haben uns angesehen, wie es zu in den verschiedenen Zeiten unserer Geschichte so zuging beim Auswandern nach Amerika, welch drangvolle Enge in den Schiffen herrschte und mit welchen Widrigkeiten die Menschen dort zu tun hatten. Da man dies an einzelnen Biografien mit verfolgen kann, wird es sehr anschaulich rübergebracht. 

Wir sind dann auch mal mit der neuen Fähre nach Brunsbüttel gefahren, aber nur einmal hin und zurück, denn auf der anderen Elbseite war es für uns zu weit, um zu Fuß irgendwo hin zu laufen, da der Fähranleger weit außerhalb der Stadt ist. War aber nicht schlimm, es war tolles Wetter und die Fähre fährt einfache Fahrt 80 Minuten, da waren wir also eine schöne Zeit lang auf dem Wasser und da die Fähre eine weite Strecke am niedersächsischen Ufer entlang fährt, konnten wir die Strände, an denen wir uns sonst aufhielten, mal vom Wasser aus sehen. 

Ins Ahlenmoor  fährt eine Moorbahn, mit der wir auch mitfahren konnten, denn es wurde eine Rampe angelegt und schon konnte D. auch mitkommen. Die Bahn zuckelte dann gemütlich ins Moor und stoppte unterwegs mehrmals und wir erfuhren eine Menge über das Moor, den Torfabbau, die  Flora und Fauna. Ein schöner Nachmittag.

Ja und so verging die Zeit wie im Flug und wir haben uns am Ende gefragt, wo sind die 5 Wochen geblieben? Das Wetter war überwiegend gut, es gab wenige regnerische Tage und noch weniger Tage mit schlechtem Wetter. Es ist nur an wenigen Tagen vorgekommen, dass wir zum Hafen fuhren und dort im Wagen saßen und die Schiffe auf der Elbe beobachteten. 

Ihr seht, es ist uns wieder gut gegangen und wir freuen uns schon und hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder dort sein können, unsere Parzelle ist uns ja schon mal sicher…… 

So, das war es einstweilen. Genießt die letzten Sommertage, der Herbst kommt schneller als uns allen lieb ist.

Wir werden uns nochmal melden. Bis dahin bleibt alle gesund und fröhlich, liebe Grüße DuC

Montag, 4. Juli 2016

Côte d'Opale 2016, II. Teil



Hallo zusammen,

nun sind wir schon seit einer Woche wieder zuhause und der Alltag hat uns fest im Griff, weshalb ich noch nicht dazu kam, hier abschließend von unserer Zeit Wimereux zu berichten. 

Es war bis zum letzten Tag eine schöne Zeit und wir mussten einigen Campingnachbarn versprechen, in jedem Fall im nächsten Jahr wieder zu kommen, was wir gerne tun wollen, wenn es alles klappt und wir gesund genug bleiben, es auch tun zu können. Man kann dort wirklich viel sehen und unternehmen.

Heute will ich von unseren Ausflügen in unsere Geschichte berichten. Hier ist der sog. Atlantikwall allgegenwärtig. Er wurde zw. 1942 und 1944 von den Nazis gebaut und sollte vor der alliierten Invasion schützen. Wo man hier geht und fährt ragen vor sich hin rottende Betonklötze aus der Erde, ehemalige Bunker, Geschützanlagen etc. Sie sind allesamt grottenhässlich, sind aber so stabil, dass sie fast nicht zerstörbar sind. So hat man an der einen oder anderen Stelle aus der Not eine Tugend gemacht und die Ungetüme in Museen, bzw. Gedenkstätten umgewandelt. So zum Beispiel die „Batterie Todt“ eine ehemalige Geschützanlage, die allerdings leider nicht rollstuhlgerecht ist, so dass wir diese nur von außen betrachten konnten. „Le Blockhaus“ in Eperlecques war jedoch für uns zugänglich und so haben wir uns dort einige Stunden alles angeschaut und mal wieder eine Menge gelernt. Hier in Eperlecques planten die Nazis eine Abschlussanlage für ihre Raketen V1 und V2 zu bauen. Also bauten sie zuerst einen gewaltigen Bunker (1 Million Tonnen Beton!!) in dem sie u.a. flüssigen Sauerstoff herstellen wollten. Zum Glück wurde durch Luftaufklärung dem Ganzen mit ca. 300 Bomben u.a. sog. Tallboy-Bomben,( bunkerbrechenden Bomben) ein Ende gesetzt. Diese Tallboys  wurden neben dem Bunker abgeworfen und verursachten ein künstliches kleines Erdbeben, was den Bunker wanken ließ und aus den Fugen brachte. Damit war er unbrauchbar und ein Jahr später hatte der ganze Wahnsinn zum Glück durch die Invasion der alliierten Truppen ja eh ein Ende. Es waren interessante Ausflüge, die uns immer wieder den Wahnsinn dieser Zeit vor Augen halten.

Natürlich klapperten wir auch die meisten der Badeorte dort an der Küste ab, so u.a. Hardelot Plage, Ambleteuse, Wissant oder Le Touquet-Paris-Plage. Jeder Ort ist anders, mal findet man noch alte Häuser im Belle-Époque-Stil , wie z.B. bei uns in Wimereux, mal aber leider auch schreckliche Bausünden in Form von Plattenbauten am Strand, selbst die sonst so typischen Strandkabinen aus Holz, die an allen Ständen  zu sehen sind, waren in diese Plattenbauten in der untersten Reihe einbetoniert. Wirklich schade, denn der Strand dort war super. Vielleicht ist es in der Hauptsaison nicht so hässlich, wenn alles bewohnt und belebt ist. Jetzt haben uns diese Hochhausfronten jedenfalls nicht so gut gefallen. Wie gemütlich dagegen der etwas morbide Charme der Belle-Époque-Häuser in Wimereux. 

Zweimal zog es uns nach Calais, der Stadt von wo die Fähren nach England ablegen, und wo mittlerweile tausende von Flüchtlingen in einem Lager außerhalb der Stadt leben. Man sieht sie im Stadtbild überall und besonders entlang der Hafenmole sieht man sie sitzen, wie sie jedem Schiff sehnsüchtig hinter her schauen... Wir schauten uns dort in der Stadt, an der Hafenmole und am Strand um. U.a. sahen wir dort auf einem abgesperrten Gelände „le dragon cheval“, einen riesigen Drachen der im Rahmen eines Festivals (Long Ma) durch die Stadt „geht“ bzw. fährt. Ich versuche hier den Link eines youtube Films einzusetzen, der zeigt, wie der Drache durch Calais „reitet“ ist. Leider begann das Fest erst an dem Wochenende, an dem wir nach Hause fuhren, sonst hätten wir es uns gerne mit eigenen Augen angesehen. Von der gleichen "compagnie La Machine", hatten wir vor einigen Jahren in Nantes einen Elefanten gesehen, (wer unser Tagebuch schon länger liest, erinnert sich vielleicht).
So hatten wir jedenfalls jeden Tag etwas zu unternehmen und sei es „nur“ an der Strandpromenade von Wimereux zu sitzen und zuzuschauen, wie die Flut kommt und den riesigen, flachen Strand überspült, um dann bei Hochwasser mit schäumenden Wellen gegen die Promenadenmauer zu klatschen. Davon konnten wir gar nicht genug kriegen. 

Aber wie es so geht, 4 Wochen vergehen auf Reisen wie im Flug und schon sitzt man wieder zu Hause in den 4 Wänden. Allerdings ist es für dieses Mal nur ein recht kurzer Aufenthalt, denn schon bald wollen wir nach Otterndorf fahren, um dort den Sommer, so er denn kommt, zu genießen. 

Wir werden uns dann wieder melden, wenn wir wieder was zu erzählen haben. Bis dahin habt alle eine gute Zeit und genießt den Sommer, oder zumindest die sommerlichen Tage, so es sie geben wird.
Beste Grüße DuC

Sonntag, 12. Juni 2016

Côte d'Opale 2016



Bonjour zusammen,

dieses Mal melden wir uns, sehr zu unserer Freude, wieder aus Frankreich. Nachdem unsere letzte Frankreichreise 2015 so krank und traurig ihr Ende gefunden hatte, und wir schon befürchteten nicht mehr in dieses wunderbare Land reisen zu können, kam uns im Frühjahr bei einem Spaziergang an der niederländischen Küste der Gedanke, dass die französische Küste ja gar nicht so weit von der niederländischen und belgischen entfernt ist. Wir waren in dem Département Pas-de-Calais früher schon öfters, aber wir waren immer nur durchgefahren, weil wir nach England oder in die Bretagne wollten, bzw. von dort kamen. So fanden wir, dass es an der Zeit sei sich hier einmal genauer umzuschauen. Wir entschieden uns für einen Campingplatz nördlich von Boulogne-sur-Mer in Wimereux. Dort fuhren wir dann an Fronleichnam hin. 

Es ist sehr schön hier und wir sind so froh, dass uns diese Idee gekommen ist. Wir sind also in Frankreich und genießen alles, was wir hier so mögen, das leckere Essen (z.B. Schalen- und Krustentiere), die Landschaft, die Sprache, die ganze Art zu Leben.  Und wir sind nicht zu weit weg von zuhause, es sind 5 Stunden Fahrtzeit, nur für den Fall, dass es D. nicht gut gehen sollte. 

Es gibt hier massenhaft herrliche Strände, welche zum Teil ganz unterschiedlich daher kommen. Grundsätzlich liegen sie deutlich tiefer, wie die Orte und werden von den jeweiligen Strandpromenaden über teilweise lange und steile Treppen erreicht, bzw. über Rampen, die man am Ende einer jeden Promenade findet, denn dort werden mit Treckern und Anhängern die Boote, auch kleinere Fischerboote, zu Wasser gelassen. Wenn man dann unten angekommen ist, gibt es wahlweise unendlichen Sandstrand wie z.B. in Hardelot oder Le Portel. Hier in Wimereux ist teilweise Sandstrand, teilweise aber auch felsiger Untergrund, ebenso in Ambleteuse. Auf jeden Fall ist bei Ebbe das Wasser sehr weit entfernt und am Strand tummeln sich die Schalen- und Krustentiersammler, vor allem dort wo es felsig oder steinig ist, denn dort finden sie reiche Beute. Wenn die Flut dann kommt und alles überspült, reicht das Wasser schnell bis an die Mauern der Uferpromenade und oft gibt es dort dann spektakuläre Gischtfontänen die das Wasser teilweise meterhoch spritzen lassen.
Boulogne-sur-mer ist nur einen Katzensprung vom Campingplatz entfernt und so sind wir oft dort, denn auch hier gibt es viel zu sehen. Boulogne ist der Beschreibung zu Folge der größte Fischereihafen von Frankreich mit 150 Fischerbooten. Demzufolge hat man, wenn man auf der Mole sitzt immer was zu gucken, was uns ja bekanntermaßen gut gefällt. Die Altstadt liegt hoch oben und ist von einer Stadtmauer komplett umschlossen. Innerhalb der Mauern wunderbare kleine Plätze, ein Belfried, ein Chateau und eine Kathedrale Notre-Dame. Bis auf das, in Altstädten fast obligatorische, Kopfsteinpflaster hat es auch dort sehr gut gefallen .Besonders erfreulich, dass Notre-Dame mit Liften für Rollstuhlfahrer ausgestattet ist und man somit alles anschauen kann. 

Eine ganz andere Welt sahen wir an einem regnerischen Tag im Meereszentrum Nausicaá. In kleinen und großen Aquarien haben wir die herrlichsten Fische gesehen, so bunt und farbenfroh, dass man es schade findet, dass sie mit diesen leuchtenden Farben so tief unter Wasser leben…. Natürlich gibt es auch Haitunnel und Seehundbecken, aber auch jede Menge Drum-herum-Erklärungen etc. eben ein Meereszentrum und kein bloßes Aquarium. 

Zwei weitere schöne Ausflüge brachten uns an die beiden Caps, Gris-Nez und Blanc-Nez. Stürmisch, hoch über der See gelegen, eins mit Leuchtturm, das andere mit einem Gedenkobelisken und beide mit sehr schön angelegten Wegen, die auch wir gut begehen konnten.

So, das soll es für heute sein. Übrigens hatten wir hier keine Unwetter, als diese über Deutschland wüteten. Hier war es stürmisch und regnerisch, aber sonst war es gutes und ruhiges Wetter.
Bisous DuC

Sonntag, 10. April 2016

Zeeland Frühjahr 2016



Hallo zusammen,

jetzt wollen wir uns doch endlich mal wieder bei euch melden. Nachdem das vergangene Reisejahr mit einer Krankheit und Krankenhausaufenthalt zu Ende ging, musste D. im Winter noch weitere Infektionen bekämpfen. Aber wir hatten die ganze Zeit den Wunsch, im Frühjahr wieder los fahren zu wollen. Nun, wie ihr seht, es hat geklappt. 

Wenige Tage vor Ostern haben wir uns auf den Weg nach Zeeland gemacht. Wir sind wieder in Boudewijnskerke, (in der Nähe von Westkapelle) wenn auch auf einem anderen Campingplatz, der auf dem wir sonst immer waren, hatte noch geschlossen. Es war und ist es noch immer recht frisch hier, vor allem nachts, so dass wir froh sind, eine gute Heizung zu haben. Tagsüber ist es überwiegend sonnig und windig. Der Wind macht, dass es sich kälter anfühlt, als es eigentlich ist, was aber einige Menschen nicht davon abhält, sich in die Fluten zu stürzen….. brrr. 

Wir sind jeden Tag unterwegs. Mal nach Vlissingen zum Boulevard, mal nach Middelburg zum Bummeln und Einkaufen auf dem Markt, oder nach Westkapelle oder Vrouwenpolder. Wenn es uns am Nachmittag zu kalt ist, noch draußen rumzulaufen, dann fahren wir zum asphaltierten Zeedijk, wir haben schon mehrfach davon erzählt, und sitzen im Wagen und genießen das Meer und Brandung vom Auto aus.
So ganz allmählich wird es hier auch in der Natur grün. In der ersten Woche sah man außer ein paar Osterglocken und Magnolien noch keinerlei Blüten oder Grün. Jetzt sprießt und sprosst es allerorten. 

An einem stürmischen Tag in der vorigen Woche, wir standen mal wieder am Zeedijk und freuten uns über unser winddichtes Auto, da zogen in einer Reihe 10-15 Zwei- und Dreimastsegler an uns vorbei, Richtung offene Nordsee. Da es wirklich ziemlich stürmte, mussten sie sich regelrecht durch das Wasser durchwühlen und tauchten mit dem Bug auch immer wieder ziemlich tief ein. Da wir einige Schiffe zuvor in Vlissingen in der Schleuse beobachtet hatten, wussten wir, dass sich offenbar Reisegruppen, überwiegend Jugendliche, an Bord befanden. Wir konnten uns gut vorstellen, dass spätestens hier in Westkapelle die ersten schon Neptun geopfert hatten…… Ich konnte jedenfalls massenhaft Fotos von den Segelschiffen machen, worüber ich mich natürlich echt gefreut habe. Da wir schon so oft hier waren, fällt es schwer, noch etwas zu fotografieren, dass man noch nicht aufgenommen hat. Was mich allerdings nicht davon abhält auch noch das 350. Brandungsfoto zu machen…… es ist eben einfach zu schön. 

So, nun seid ihr mal wieder auf dem Laufenden, wie es uns geht. Wir werden weiterhin berichten.

Bis dahin wünschen wir euch allen gute Gesundheit und überhaupt einfach alles Gute. Beste Grüße DuC