dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Donnerstag, 27. Oktober 2016

Herbstreise an die Ostsee



Hallo alle miteinander,

lasst euch heute von unserer letzten Reise dieses Jahres berichten, die uns nach Neustadt an die Ostsee führte. 

Wir starteten am 11. September und waren, als wir nach einer ziemlich langen Anfahrt (viele Baustellen und ebensoviele Staus) endlich am späten Nachmittag den Campingplatz Lotsenhaus in Neustadt erreichten, erstaunt, wie voll dieser noch war. Es war dort fast so belebt wie in der Hauptsaison. Aber das Wetter war ja auch noch super sommerlich und so nutzten viele die Gelegenheit noch einige schöne Spätsommertage zu verbringen. Es konnte noch in der Ostsee gebadet werden, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde, es waren viele Freizeitboote unterwegs und an den Stränden und Promenaden war von Nachsaison nichts zu spüren. Wir waren auch jeden Tag unterwegs. Jeden Tag eine andere Promenade, eine andere Seebrücke, wovon es an der Ostsee reichlich gibt. So sind wir also von Travemünde bis Kellenhusen fast die ganze Küstenlinie entlang gelaufen, lediglich Timmendorf haben wir ausgelassen und in Scharbeutz waren wir auch nur einmal, weil es uns dort nicht so gut gefiel wie in den anderen Orten. 

Nach knapp 2 Wochen Sommer kam dann frischer Ostwind auf, es gab sogar eine Sturmflutwarnung, weil der heftige Wind die Ostsee in die Lübecker Bucht drückte. Tatsächlich schwappte das Wasser an vielen Stellen über die Ufer auf die Promenaden. Damit war dann das warme Sommerwetter vorbei und es folgte ein überwiegend sonniges aber windiges Herbstwetter mit tollem Licht und viel buntem Herbstlaub. 

Wir schauten uns nun so das ein oder andere an. Zuerst waren wir, weil sie schon am 03.10. endete, in der Landesgartenschau in Eutin. Es war ein wundervoll sonniger Tag und die tiefstehende Sonne beleuchtete die Blumenpracht einzigartig und selbst wir, als „Nicht-Gärtner“ und vollkommen ohne „grüne Daumen“ haben uns an den Pflanzen und den Farben nicht satt sehen können.
Am Ende der Seebrücke von Grömitz gibt es eine sog. Tauchglocke, die sogar für Rollstuhlfahrer zugänglich ist und so bestiegen wir diese spontan und „tauchten“ ab. Es geht ganze 4 Meter tief, aber man hat wirklich das Gefühl in der See zu tauchen. Leider gab an diesem Tag außer ein paar Quallen und einem kleinen Aal nichts zu sehen. Aber der halbstündige naturkundliche Vortrag war kurzweilig und interessant.
Wir waren in einem  Zoo in Grömitz, an diesem Tag war es viel zu windig, um am Strand rumlaufen zu können, aber zwischen den Gehegen und Tierhäusern ließ es sich gut aushalten und der Zoo ist -größtenteils zumindest- mit großen Gehegen versehen, so dass man das Gefühl haben konnte, es geht den Tieren relativ gut hier (man kennt ja auch andere…).
Wir waren im Hansapark in Sierksdorf. Nicht, dass wir auch nur ein Fahrgeschäft genutzt hätten, nicht für Geld und gute Worte, aber zugucken war interessant und lustig. Rollstuhlfahrer müssen keinen Eintritt zahlen, sie können die ganzen Fahrgeschäfte ja auch nicht nutzen, allerdings kann man als Rollstuhlfahrer an allen Shows teilnehmen, die im Laufe des Tages gezeigt werden. Haben wir natürlich gemacht. Ein schöner, kurzweiliger Nachmittag.
Lübeck haben wir uns natürlich auch angeschaut, das Holstentor, das Buddenbrockhaus und viele schöne alte Hansehäuser, sowie die Marzipanmanufakturen. Leider war es dort recht beschwerlich für uns, da praktisch überall Kopfsteinpflaster liegt, nur die Fußgängerzone ist mit glatten Platten versehen.
In Eutin haben wir dann, mehr oder weniger zufällig, im Ostholsteinischen Landesmuseum eine Kunstausstellung mit Werken des Düsseldorfer Künstlers Jörg Immendorf angesehen. Wir hatten Glück und konnten an einer Führung teilnehmen und uns die Bilder des an ALS erkrankten Künstlers erklären lassen, somit auch erkennen, in welcher Phase seines Lebens und seiner Erkrankung er die Bilder geschaffen hat. Sehr beeindruckend.

Allmählich wurde es immer herbstlicher, immer kühler, jetzt gab es auch mal regnerische Tage oder Stunden. In der 5. Woche, die wir dort waren, verkündeten die Wetterpropheten, in der kommenden Woche würde es erneut schön und  nochmal mit 16-17 Grad recht warm. So beschlossen wir, eine weitere Woche anzuhängen. Allerdings hatte das norddeutsche Wetter diese Vorhersagen nicht gehört, so dass es bei uns bei 9-10 Grad blieb, und auch die Sonne nur noch seltene Gastspiele gab. Deshalb waren auch die Drachentage in Grömitz eine ziemlich frische Angelegenheit, aber es gibt ja warme Jacken (kann man notfalls auch dort kaufen….) und so haben wir uns hier nochmal einen Nachmittag lang am Strand aufgehalten und haben die bunten Drachen am grauen Himmel angeschaut. 

Am Ende waren keine Strandkörbe mehr an den Stränden, kaum noch Segel- und Motorboote in den Marinas, war das ein oder andere Lokal für Monate geschlossen, nur noch wenig Laub an den Bäumen und als die ersten Lichterketten für die Weihnachtsbeleuchtung angebracht wurden, war es dann wirklich an der Zeit für uns, nach Hause zu fahren. So kamen wir letzten Sonntag nach einem erneuten Baustellen- und Staumarathon wohlbehalten wieder zu Hause an. 

Ja, ihr Lieben, das war es wohl für dieses Jahr für uns, mit dem Verreisen. Wir wünschen uns natürlich, dass es uns gelingen wird, auch im nächsten Jahr wieder loszuziehen. Pläne haben wir auf jeden Fall. 

Macht es erst mal alle gut, kommt gut und gesund durch den Winter, wo immer ihr ihn auch verbringt und wir freuen uns, wenn ihr uns im nächsten Jahr wieder bei unseren Reisen begleitet.
Seid herzlich gegrüßt von DuC

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