dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Donnerstag, 2. Juli 2020

Norddeich 2020


Moin, liebe Leserin, lieber Leser,

da hatte ich im Januar, nach unserer Winterreise nach Zeeland noch geschrieben, dass es bald weitergeht…. und dann kam die Pandemie. Und alles kam anders. Jede und jeder von euch hat seine eigenen Erfahrungen gemacht, Ängste gehabt oder auch nicht, hat alles nicht so ernst nehmen mögen, jede und jeder nach der eigenen Einstellung. Wir hatten uns zunächst komplett in unsere Wohnung zurück gezogen und fingen erst Ostern wieder an, vorsichtig einmal spazieren zu gehen. Aber, wie ihr bestimmt alle, haben wir lernen müssen, mit der Situation umzugehen und wir haben alle viel gelernt über das Virus, neue Ausdrücke und so weiter. Dann kam es im Mai doch dazu, dass Lockerungen all überall losgingen und wir konnten es kaum noch erwarten, endlich raus zu kommen, ans Meer, wohin auch immer. Unsere geplanten Aufenthalte in Zeeland (März/April) und in Pas-de-Calais (Mai/Juni) hatten ja nicht statt gefunden. Nun suchten wir nach einer Alternative. Ins Ausland wollten wir noch nicht, lieber auf der sicheren Seite bleiben und erst mal in Deutschland bleiben.

Schnell wurden wir in Norden/Norddeich fündig. Der dortige Campingplatz versprach eine kostenlose Stornierung bis 7 Tage vor Anreise. Da erschien uns das Risiko einer frühen Buchung schon im Mai, obwohl noch vieles unsicher war, möglich. Gut, dass wir es gemacht haben, denn als die Lockerungen dann wirklich alle eintrafen, waren die Campingplätze an der Küste binnen kürzester Zeit ausgebucht, zumal ja erstmal nur eine 60%ige Belegung erlaubt war.

Wir haben dann erst noch die Feiertage Himmelfahrt und Pfingsten abgewartet und sind unmittelbar nach Pfingsten losgefahren. Ach, war das herrlich, endlich wieder am Meer, die gute Luft zu atmen, endlich wieder zugucken wie Ebbe und Flut sich abwechseln, wie Fähren und Kutter in den Hafen rein und wieder raus fahren.

Da wir in Norddeich  früher noch nie länger als einige Stunden gewesen waren, war ja für uns auch vieles zu sehen, das wir noch nicht kannten. So fuhren wir also nach Greetsiel, malerisch, voller Fischkutter, schöner alter Häuser, zwei Windmühlen. Wir fuhren zum Leuchtturm von Pilsum (der ist u.a. bekannt aus dem Film : Otto -  der Außerfriesische), ein gerne besuchtes Ausflugsziel. Wir fuhren nach Nessmersiel und schauten dem Fährbetrieb zu, nach Emden zum alten Delft, Otto-Huus und  zum Außenhafen zum Schiffe gucken, auf dem Rückweg noch zum Leuchtturm von Campen. Außerdem schauten wir das ein oder andere Haus in Norden an, welches in den Krimis von Klaus-Peter Wolf eine Rolle spielte…. u.a. Café ten Cate….und wir gingen in die Seehundstation in Norddeich, wo Robben- und Seehundfindelkinder wieder aufgepäppelt werden. 

Zwischendurch gab es auch Regentage, die wir dann im Bus saßen und vom Osthafen aus das Ein- und Auslaufen der Fähren und Kutter beobachteten.

Auf dem Campingplatz lief alles nach Corona-Regeln. Das Waschhaus und die Rezeption durften nur mit Maske betreten werden und es haben sich auch alle dran gehalten. Draußen konnte man gut Abstand halten, die Parzellen sind dort groß und man hat viel Platz drumherum. Jede/r mit dem man ins Gespräch kam, erzählte spätestens im dritten, vierten Satz, wo man jetzt eigentlich gewesen wäre…. Es ging also nicht nur uns so, aber alle waren wir froh, dass wir jetzt wenigstens dort sein konnten und so eine gute Zeit dort verleben konnten, ohne Gefahr zu laufen, sich anzustecken.
Und wie immer, verging die Zeit viel zu schnell und wir waren nach dreieinhalb Wochen wieder auf dem Weg zurück ins Tal.

Hier bereiten wir uns jetzt auf die nächste Abreise vor, denn wir planen, dem Jahr noch so viele Tage am Meer abringen zu können, wie eben möglich. Wir melden uns wieder. Liebe Grüße, bleibt gesund DuC