dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Sonntag, 16. Oktober 2011

Herbsturlaub 2011 im Elsass

Am Samstag, den 24. September 2011 spannten wir den Wohnwagen an und machten uns auf den Weg, vorbei an etlichen Bakenlagern (auch Baustellen genannt) auf der Autobahn, nach Riquewihr ins Elsass. Das Wetter war toll und der Wetterbericht versprach auch weiterhin gutes Wetter. Also gute Voraussetzungen für eine schöne Woche Herbsturlaub. Im Einzelnen: Sonntags erkundeten wir erstmal das schöne Ribeauvillé ein Städtchen umgeben von Weinbergen, voller pittoresker Sträßchen und Gäßchen, natürlich auch voller Menschen, denn Ribeauvillé ist ein echter Touristenmagnet. Ebenso wie Riquewihr, welches wir am Montag anschauten. Hierhin konnten wir sogar vom Campingplatz aus zu Fuß gehen, es war nur ein Kilometer bis zum Stadttor. Riquewihr hat für Rollstuhlfahrer und Helfer einen Nachteil, es liegt am Berg und hat sehr originales Kopfsteinpflaster. Das hat mich so manches Schweißtröpfchen gekostet und D. wurde teilweise arg durchgeschüttelt… aber die tollen Ansichten der schönen Häuser und der Unmengen von Blumenkästen und –kübeln, die in der herbstlichen Sonne um die Wette leuchteten entschädigten für jegliches Mühsal. Am Nachmittag fuhren wir dann noch ins Nachbardorf nach Hunawihr und schauten dort den Park de cigogne, den Storchenpark, an. Störche gibt es wieder viele hier im Elsass. Waren sie doch vor Jahren fast ausgestorben. Dank der Aufzuchtanlage hier, in der einige Störche eines jeden Jahrgangs am Wegfliegen gehindert wurden, konnte sich die Population wieder stabilisieren und jetzt gibt es wieder genug Tiere, die auf die jährliche weite Wanderschaft gehen und auch wieder zurück finden. Hier werden sie auch beringt, so dass man auch gut nachverfolgen kann, wo ihre Reise hingegangen ist.

Dienstags ließen wir Wohnie dann auf dem Campingplatz zurück und fuhren ca. 220 km weit an den Bodensee, um dort Freundin R. zu besuchen. Hier hatten wir ein Hotel gebucht. Es war in dem Führer „Friedrichshafen – barrierefrei“ als „absolut rollstuhlgerecht, ebenerdiger Zugang, Türbreite 90 cm“ angepriesen worden. Wir waren durch die Angabe „Türbreite 90 cm“ natürlich davon ausgegangen, dass sich dies auf alle Türen bezog! Weit gefehlt. Die Barrierefreiheit dieses Hotels bezog sich darauf, dass es einen stufenlosen Zugang hatte und einen Aufzug, in den so eben ein manueller Rollstuhl reinpasste, keine Tasche und kein Koffer zusätzlich, auch keine Begleitperson. Als ich das Zimmer in Augenschein nahm, habe gedacht, „das meinen die jetzt nicht ernst“. Die Toilettentüre war, nachdem wir dann nachgemessen hatten, nur 56 cm breit!! Der Hotelmanager konnte das gar nicht verstehen, „es seien doch schon Rollifahrer hiergewesen“, so seine Aussage. Man muss jedoch zu seiner Ehrenrettung sagen, dass er sich unglaublich bemüht hat. Am Ende hat er dann einen anderen Gast gebeten umzuziehen und wir bekamen ein Appartement, dort war die Tür 90 cm breit. Damit war dieses Zimmer aber bei Weiten nicht rollstuhlgerechter geworden. Das Waschbecken war zunächst nicht unterfahrbar. Wir durften dann später das Unterschränkchen entfernen, dann wurde es für D. endlich auch nutzbar. Die Toilette selbst war weder erhöht, noch gab es Griffe. Die Dusche war natürlich nicht befahrbar und lag neben der Toilette, konnte somit also auch nicht bzw. nur unter erschwerten Bedingungen wenigstens zum Füßewaschen benutzt werden. Das Frühstück war jedoch prima und wie gesagt, der Hotelmanager und das andere Personal waren sehr bemüht, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Auch haben wir am Ende einen Preisnachlass von ca. 20% bekommen. Es wurde erzählt, man plane einen Anbau mit sechs neuen Zimmern, hier solle dann ein Zimmer der DIN-Norm für Rollstuhlgerechtigkeit entsprechen. Warten wir’s ab. Ansonsten würden wir dieses Hotel nicht für Rollstuhlfahrer empfehlen können. Es handelte sich übrigens um das Hotel Zeppelin in Friedrichshafen.

Unsere Freundin R. wohnt zum Glück ganz in der Nähe, so dass wir uns überwiegend bei ihr aufhielten, bzw. aufgrund des phantastischen Wetters viel unterwegs waren und sowohl Friedrichshafen, als auch Lindau und Langenargen anschauten und dort umher bummelten und den die wunderbare Zeit genossen. Schnell war die Zeit der Abreise gekommen und wie fuhren wieder durch das Hegau, durch den Schwarzwald, durch Freiburg und das Rheintal zurück ins Elsass.

D. war jedenfalls heilfroh, dass er nach dem Toilettenchaos im Hotel wieder im Wohnie auf die gewohnte Umgebung, die auf ihn zugeschnitten ist zurückgreifen konnte und sich wieder selbständig und gut und sicher bewegen konnte. Wieder einmal fühlten wir uns bestätigt, dass es richtig war, den rollstuhlgerechten Wohnwagen anzuschaffen und damit durch die Weltgeschichte zu reisen.

In den folgenden Tagen schauten wir uns noch das schöne Colmar und das ebenso schöne Kayersberg an. Colmar ist natürlich als Stadt größer und hat noch mehr an tollen Straßen und Gebäuden zu bieten, dafür ist Kayersberg inmitten der Weinberge wiederum sehr beschaulich. Das gute Wetter hielt an und so erlebten wir noch drei herrliche Tage. Morgens war es oft nebelig aber schon bald lachte die Sonne wieder vom knallblauen Himmel. Die Weinernte war in vollem Gang, die Erntemaschinen fuhren von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und machten nur am Sonntag Pause. Allerorten roch es köstlich nach Most und neuem Wein. Natürlich gab es überall am Straßenrand Tische mit Gelddosen und man kaufte sich Äpfel, Nüsse oder Weintrauben.

Leider ist eine Woche schnell vorbei und am 03. Oktober mussten wir schweren Herzens unsere Zelte abbrechen, bzw. den Wohnwagen anspannen und Richtung Wuppertal fahren. Eine Zwischenübernachtung legten wir noch in Laudert im Hunsrück ein, von wo wir am 04.10. mittags bei 26 Grad aufbrachen. Bedingt durch einen LKW-Unfall auf der A 3 und einer Umleitung des gesamten Verkehrs auf die A 61 waren wir länger unterwegs als wir gedacht hatten. Als wir die Grenze zu NRW überfuhren, waren die ersten Wolken zu sehen und Remscheid begann leichter Nieselregen, da wussten wir: Wir sind zu Hause und das schöne Wetter ist auch vorbei. Hier war es dann grade noch mal 15 Grad und grau in grau.

Ja, liebe Leserinnen und Leser, das war es mal wieder von uns beiden. Eine tolle Woche, tolles Wetter, super Eindrücke und jede Menge neue Erfahrungen. Übrigens, die Rollstuhltoiletten die wir auf dieser Reise entdeckt haben, haben wir bei www.wheelmap.org gekennzeichnet. Das ist wesentlich einfacher, als dies hier zu beschreiben.

Nun sind wir wieder im Alltag angekommen und freuen uns auf unsere nächste Reise. Leider werden wir Wohnie bald winterfest machen müssen, so dass die nächste Reise von der wir berichten werden, wohl eine Flugreise ist. Lasst euch überraschen, wer uns allerdings kennt, kann sich denken wo es hin geht, denn ich habe längst gebucht…..-> Mallorca, wir kommen im Dezember!!
Dann werden wir wieder berichten. Bis dahin alles Liebe und Gute für euch wünschen euch DuC.

Mittwoch, 20. Juli 2011

20. Juli 2011

Hallo alle miteinander, wir melden uns jetzt noch einmal um von unserem letzten Reiseabschnitt zu erzählen. Wir waren also gut in Gränna angekommen und haben dann natürlich den Ort mit seinen Polkagrieskochereien ausgiebig angeschaut und besucht. Polkagriesa, was ist das? Das sind ursprünglich rot-weiße Zuckerstangen mit Pfefferminzgeschmack. Das ist der Ursprung, natürlich gibt es diese Zuckermasse heutzutage in fast jeder erdenklichen Farbe, Form und Geschmacksrichtung zu kaufen. Wenn man aber in eine der zahlreichen Polkagries-Kochereien reingeht und zuschaut, werden immer rot-weiße Stangen angefertigt. Zunächst ist die „Wurst“ ca. 15 cm im Durchmesser und nur weiß, dann kommt ein roter Zuckerstrang dazu und das ganze wird verdreht, so dass eine rot-weiße Spirale entsteht, diese wird dann durch beständiges Rollen immer länger, wird halbiert und wieder gerollt und wieder halbiert und so weiter, solange bis eine ganze Menge kurzer, (ca. 20 cm), fingerdicker rot-weißer Stangen entstanden sind. Wenn sie dann ausgehärtet sind, sind die Polkagrieser fertig. Man kann die Stangen solange sie noch weich sind, auch mit der Schere in kleine Stücke schneiden und schon sind Bonbons entstanden. Auf diese Art und Weise füllen sie die Geschäfte und somit die Kassen von Gränna. (Auch wir sind dem Kaufrausch erlegen…)
Wir fuhren auch ins ca. 30 km entfernte Jönköping und Huskvarna, um dort sowohl das Streichholzmuseum, als auch das Fabriksmuseum anzusehen. Im Streichholzmuseum erfährt man eben alles über die Erfindung des Streichholzes und wie es einst in Kinderarbeit (hier in Jönköping) gefertigt wurde und wie dann im Zuge der industriellen Revolution Maschinen die gesundheitsgefährdende Arbeit übernahmen, allerdings den Menschen auch die spärliche Einnahmequelle genommen wurde.
Im Fabriksmuseum erfährt man, dass die Husqvarna-Werkzeugschmiede zunächst eine Waffenschmiede war. Auch änderte sich alles mit der industriellen Revolution und man ging dazu über, Herde, Motorräder, Nähmaschinen und heutzutage auch Kettensägen und Rasenmäher herzustellen. Übrigens habe ich mich hier nicht verschrieben, der Ort Huskvarna schreibt sich mit „k“ die Werkzeugschmiede mit „q“, warum auch immer. Jedenfalls waren dies für uns zwei interessante Tage, zumal an beiden Tagen das Wetter mehr durchwachsen war, da bot es sich an, mal etwas zu besichtigen.
Das absolute „Highlight“ dieser Woche war aber die Fahrt mit der Fähre von Gränna auf die Insel Visingsö, welche mitten im Vättern liegt. Sie ist 14 km lang und 3 km breit und es wimmelt dort nur so von bildhübschen roten Häusern und Häuschen mit weißen Kanten in wunderschönen Gärten voller Blumen und Obstbäumen. Es fallen einem sofort alle Geschichten von Astrid-Lindgren ein…..
Es gibt auch eine Burg- und eine Schlossruine, sowie einen leicht verhuschten Kräutergarten, in dem es aber viele Blumen zu sehen gibt. Außerdem entdeckten wir am Wegesrand Smultrons, das sind Walderdbeeren, sie sind sehr klein, aber ungeheuer aromatisch. Wir pflückten uns eine Handvoll, ließen uns dabei von Mücken piesacken und genossen hernach den unglaublichen Geschmack.
Weitere Tage verbrachten wir in der Umgebung von Gränna u.a. in Hästholmen, einem malerischen kleinen Hafen mit nahegelegenen Felszeichnungen und auf dem Grännaberget, wo man neben der grandiosen Aussicht auch einzigartige Krabbenbrote genießen konnte. Ebenso gab es dort ein kleines Freilichtmuseum.
Viel zu schnell verging die Zeit in der wir überwiegend gutes Wetter hatten und schon kam der Abreisetag, an dem wir dann auf einen Campingplatz in der Nähe von Malmö fuhren. Sowohl der Fahrtag, als auch der Tag in Malmö war geprägt von dicken Regenwolken. Zum Glück konnten wir ohne durchnässt zu werden abspannen und aufbauen, aber schon in der Nacht begann es wieder zu regnen und hat dann bei unserer Malmöbesichtigung dazu geführt, dass wir doch recht oft in Läden und Kaufhäuser gingen, um wieder etwas zu trocknen. Erst am späteren Nachmittag hörte der Regen auf, so dass wir den Turning Torso, das 190 m hohe Bürohaus, das aussieht, als sei es in sich verdreht noch gut fotografieren konnten.
Von Malmö aus ging es zurück über die Öresundbrücke nach Dänemark und mit der Fähre nach Schleswig-Holstein. Hier verbrachten wir noch zwei schöne Tage mit unseren Freunden K+B bei gutem Wetter. Samstag abend gab es sogar ein Feuerwerk zum Abschluss eines tollen Urlaubes.
So, liebe Leserinnen und Leser, hiermit schließe ich für dieses Mal. Wir melden uns wieder, wenn wir wieder "auf Tour" gehen. Bis dahin, bleibt alle gesund und fröhlich. Eure DuC

Donnerstag, 7. Juli 2011

07. Juli 2011

Hejsan, da sind wir mal wieder.
Da der Campingplatz in Kalmar nicht über w-lan verfügte und wir keine Lust hatten, das notebook dauernd mit uns rumzuschleppen, um in irgendeinem Cafe surfen zu können, haben uns entschieden, uns erst wieder zu melden, wenn wir nach Gränna umgezogen sind, denn von dort wussten wir, dass wir w-lan kriegen können. Soweit also gut.
Eine Woche Stensö-Camping in Kalmar liegt hinter uns. Eine tolle Woche. Wir fuhren zweimal auf die Insel Öland, einmal in den Norden. Dort waren wir in Borgholm und auf Solliden „Silvia besuchen“. Solliden ist der Sommersitz der Königsfamilie. Man kann in einem schönen Park umherlaufen und sich vorstellen, wie „Königs“ auch hier rumlaufen. In Wirklichkeit wird es so sein, dass „Königs“ hinter Bäumen und Büschen vor neugieren Blicken verborgen ein schönes Sommerhaus haben, welches gleich am Strand liegt und wo sich wirklich für sich sein können. Wie auch immer, es war schön dort, das Wetter war prima, was will man mehr? Beim zweiten Mal haben wir uns den Süden der Insel vorgenommen. Hier liegt die Stora Alvar, eine riesige Kalkebene, auf der nur sehr wenig Bewuchs zu sehen ist. Man kann dort an verschiedenen Stellen reinwandern. Wir fanden sogar eine Stelle, an der der Übergang nicht über Holztreppen, sondern über eine kleine Holzbrücke geht, so dass wir es versuchten, auch mit dem Rollstuhl dort ein Stück voran zu kommen. Wir kamen ein gutes Stück hinein, aber dann war der Boden doch zu uneben und wir hätten Schäden am Rollstuhl riskiert, was wir auf keinen Fall wollten. Aber immerhin haben wir einen Eindruck bekommen, was es heißt in der Stora Alvar zu wandern. Auf Öland kann man auch immer jede Menge Windmühlen sehen, sie sind anders wie wir sie gewohnt sind (siehe Foto).
An zwei Tagen war das Wetter nicht so prickend. Einen Tag haben wir damit verbracht, zu Fuß vom Campingplatz aus in die Stadt zu laufen und haben dabei richtig tolle Ecken gesehen, die wir, wenn wir mit dem Wagen gefahren wären, niemals zu Gesicht bekommen hätten. Den anderen regnerischen Tag haben wir im sog. Glasriket verbracht, im Glasreich. Wir waren in insgesamt drei Glashütten, wo man in zweien den Glasbläsern bzw. Glasbläserinnen über die Schulter schauen konnte. Es fasziniert uns immer wieder, wenn aus dem rotglühenden Klumpen, den sie aus dem Ofen holen eine filigrane Schale, Vase oder Ähnliches wird. Wir schauen gerne und lange zu und am Ende finde ich im angeschlossenen Shop immer etwas Schönes, dass ich dann gerne mit nach Hause nehme, um mich dort immer wieder darüber zu freuen und mich an den Urlaub zu erinnern.
Schnell verging die Woche auf dem schönen Campingplatz, auf dem man fast täglich neue Nachbarn hatte, denn dies war kein Platz auf den man fährt, wenn man mit Kindern Strandurlaub machen will. Da ist man auf Öland besser aufgehoben. Dieser Platz war klassisch für Urlauber wie wir, die einen zentralen Standpunkt benötigen, um von dort aus ihre Ausflüge machen zu können.

Am 06. Juli sind wir dann wieder umgezogen und zwar nach Gränna an den Vätternsee. Hier gibt es jedenfalls wieder w-lan und deshalb erfolgt auch gleich der neue Eintrag ins Tagebuch. Was wir hier erleben werden, werden wir dann noch im Einzelnen berichten. Bis dahin bleibt uns gewogen, tschüss bis zum nächsten Eintrag D+C

Dienstag, 28. Juni 2011

28. Juni 2011

Hallo alle miteinander,
wir sind wieder auf Reisen und es ist wieder herrlich. Nach einer ziemlich anstrengenden, weil durch Stau’s und Baustellen langen, Anreise am 23. Juni erreichten wir um 19.00 Uhr endlich die schöne Insel Fehmarn und hier den Campingplatz Miramar. Dort verbrachten wir schöne und erholsame Tage, bekamen Besuch von K+B und B+H, langjährige Freunde, die in Schleswig-Holstein wohnen bzw. hier Dauercamper sind. Wir liefen durch Lemkenhafen und versorgten uns mit köstlichem Räucherfisch und besichtigten eine 224-Jahre alte Segel-Windmühle. Alles sehr gut erhalten. Hier konnte D. jedoch nur die untere Etage ansehen, die Leitern rauf ging es mit dem Rollstuhl natürlich nicht. Er konnte sich aber einen guten Eindruck verschaffen.

In Burgstaken kann man immer schöne Kutterfotos machen, wie man sieht.

Sonntag ging es dann weiter mit Sack und Pack auf die Fähre von Puttgarden nach Rødby. Ich hatte ja etwas Bedenken, ob alles klappt, schließlich fuhren wir zum ersten Mal mit Gespann auf die Fähre. War aber kein Problem. Flott ging es durch Dänemark und schon waren wir an der Öresundbrücke, die uns dann endgültig nach Schweden brachte. Über eine gut ausgebaute Europastraße gelangten wir schon am Nachmittag nach Ystad, auf den Sandskogen Campingplatz. Wir stehen hier wunderbar zwischen und unter Bäumen in mitten herrlicher Natur. Zum Strand ist es nicht weit und nach Ystad sind es grade mal 4 km. Gestern waren wir dann auf „Wallander-Spurensuche“. Es gibt hier Broschüren, mit deren Hilfe man wunderbar die Originalschauplätze der Wallander-Krimis und die Drehorte der Wallander-Krimi-Verfilmungen finden und ansehen kann. So sahen wir seine Lieblings-Konditorei, das Hotell Centralen, das Kloster, die Film-Polizeiwache und vieles mehr, natürlich auch die Maria-Gatan, in welcher Wallander lange Zeit wohnte. Ganz nebenbei machten wir einen schönen Stadtrundgang und hatten Gelegenheit die gemütlichen Gassen entlang zu gehen und die wunderbaren Haustüren mit den Stockrosen zu sehen und natürlich zu fotografieren. Rollstuhlparkplätze und –toiletten zu finden ist in Schweden überhaupt kein Problem, das war hier schon immer sehr vorbildlich.

Heute ging es dann nach Kåseberga, einem Mini-Fischer-Dörfchen. Das absolut Sehenswerte dort sind Ales Stenar, das sind 59 Steinblöcke in Form eines 67 m langen und 19 m breiten Schiffes. Es ist ein schöner Flecken Erde, auf dem dieser Steinkreis zu sehen ist, einziger Nachteil, sie liegen oben auf den Klippen, während der Parkplatz und der kleine Ort unten auf Meereshöhe sind. Da hatten wir ganz schön was tun, bis wir D. dort hochgeschoben hatten. Wie schon so oft, in so einer Situation gab es jedoch wieder einen hilfsbereiten jungen Mann, der mir half, D. dort rauf zu bringen.

Spektakulär soll es dort während des Sonnenauf- oder untergangs sein, vor allem zur Zeit der jeweiligen Sonnenwende, dann treffen sich hier die Sonnenwendjünger und feiern. Wir sind mittags dort, da ist es ganz einfach schön, aber durch und durch un-mystisch…..

Der „Abstieg“ war dann doch einfacher, wenngleich die Bremsen am Rolli fast rauchten, so wurden sie strapaziert. Das Mittagessen in der Fisch-Räucherei von Kåseberga schmeckte danach besonders gut. Den Nachmittag verbrachten wir schön gemütlich am Wasser, wir schauten noch kurz in das kleine Museum der Seenotrettungsgesellschaft rein und schon war es wieder an der Zeit, zum Sandskogens Camping zurück zu fahren.

So, das soll es für heute sein. Wir melden uns wieder, wenn wir den Standort gewechselt haben. Bis dahin, bleibt uns gewogen, hjärtliga hälsningar D+C.




Sonntag, 16. Januar 2011

Tagebuch ist wieder online

Hallo ihr lieben Tagebuchleser, es ist mir geglückt, das Tagebuch ist wieder online. Hurra. Jetzt kann ich endlich von unserem Urlaub auf Mallorca berichten.
Nachdem es hier wochenlang geschneit hatte wie verrückt, konnten wir den 27. Dezember 2010 kaum erwarten. Vorher gab es noch einen Tag lang etwas Unruhe, da am Heiligabend der Flughafen Dortmund wegen starkem Schneefall gesperrt wurde. Aber als wir am 27. dann flogen, war alles gut und wir kamen planmäßig weg.
Gegen 13.00 Uhr landeten wir in Palma bei blauem Himmel und wunderbarem Sonnenschein, Temperaturen um die 15 Grad C. Es war wie ein Rausch, das viele Licht, die Sonne, die farbige Natur (uns wurde jetzt erst bewußt, wie einheitlich grauweiss unsere Welt hier geworden war)die milden Temperaturen und der wunderbare Geruch nach Süden. Ich kann es nicht anders beschreiben, aber so riecht die Natur nur im Süden von Europa.
Jetzt begann der Urlaub also. Wir hatten uns einen Kombi ausgeliehen, da konnte ich den Rollstuhl prima reinladen und mit dem Wagen kurvten wir wieder kreuz und quer über die Insel. Wir fuhren nach Alcudia und Port Alcudia im Norden der Insel und nach Sóller im Westen und immer wieder an die Südküste, denn hier ist im Winter die Sonne am längsten zu haben, es sind dort auch keine Berge, die schon um die Mittagszeit Schatten machen, wie etwa im Westen im Tramuntana-Gebirge. Außerdem ist die Südküste mit einer fast durchgehenden Uferpromenade kilometerweit super mit dem Rollstuhl zu erleben. Rollstuhlparkplätze gibt es in jedem Ort und immer gut erreichbar und so läuft man halt einen Tag von Can Pastilla Richtung Arenal, den anderen Tag von Can Pastilla Richtung Portixol, wieder an einem anderen Tag von Portixol nach Can Pastilla und immer sieht die Uferstraße wieder anders aus und man erlebt sie Tag für Tag neu. Jedenfalls ist uns dies in den 10 Tagen nicht langweilig geworden. Wir hatten auch großes Glück mit dem Wetter, so dass wir jeden Tag unterwegs sein konnten. Port Sóller wurde unglaublich umgebaut und hat seit dem sehr viel gewonnen. Der alte Hafen wurde toll hergerichtet und hat jetzt viele neue Stege und Anlegeplätze, ein tolle Promenade mit Cafés und Restaurant lädt zum Sitzen ein. Erfreulicherweise hat die Marina eine Rollstuhltoilette, was uns natürlich sehr zu Gute kam, denn das war bisher in Port Sóller immer ein Problem.
Gerne liefen wir natürlich auch in Palma die Uferstaße entlang. Hier haben wir dann -ebenfalls in der Marina- auch eine Rollstuhltoilette entdeckt. Man darf sich nur nicht von der Schranke am Eingang der Marina abschrecken lassen, wenn man als Fußgänger reingeht ist es auch kein Problem, es sind ja auch zwei Cafés in der Marina. Außerdem haben wir eine Rollstuhltoilette im Estacio Maritimo entdeckt, dort legen die großen Krauzfahrtschiffe an. Ob dieser "Bahnhof" jedoch geöffnet ist, wenn kein Schiff dort angelegt hat, wissen wir nicht. Wenn gar nichts mehr geht, kann man als Rollstuhlfahrer zur Not immer noch bei McDonalds auf die Toilette gehen, ebenso bei KFC. Das macht man natürlich nicht so gerne, wenn man dort eigentlich nichts essen und trinken möchte. Aber zur Not geht es eben. Soviel zum Thema Toiletten.

Die Silvesternacht haben wir in diesem Jahr gerne wieder in Palma verbracht, auf der open-air-Party auf der Plaza de Cort war wieder Superstimmung. Die Böllerei ist in Spanien nicht so weit verbreitet, das sind dann eher die deutschen Touries, die das Zeug mitgebracht haben.

Lustig anzusehen ist die Kleiderordnung im Winter auf Mallorca. Während die Deutschen und die Briten ausziehen, was sich nur ausziehen läßt (Socken gleich am Flughafen) und die Damen auch bei 15 Grad gerne im Trägertop und die Herren in kurzen Hosen rumlaufen, weshalb diese Touries dort auch gerne "die Hemdlosen" genannt werden, zeigt die Mallorquinerin an sich gerne, welch hübsche Wintergarderobe sie doch hat. Was dazu führt, dass -und das haben wir wirklich so gesehen- im Hafen von Sóller die einen im Trägerhemdchen die Sonne anbeten, während die anderen im Nerzmantel !! daran vorbeiflanieren, bei Temperaturen von 15 ° C. Die meisten allerdings laufen normal rum, Jeans, Hemd, leichte Jacke und Schuhe und Strümpfe. Aber diese Extreme fallen natürlich auf.

So, jetzt komme ich zum Ende, ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich will euch nicht langweilen. Bleibt uns gewogen und ich hoffe ihr schaut bei Gelegenheit mal wieder hier rein. Bis dahin alles Liebe DuC