Hallo liebe Leserin, lieber Leser, ihr habt euch bestimmt
schon gewundert, wieso wir uns nicht mehr melden. Dies hatte einen einfachen
Grund. Unser Internetzugang. Wir hatten, nachdem wir in den letzten Jahren
immer im E-plus-Netz unterwegs waren, welches an der ein oder anderen Stelle
ziemlich langsam war, uns dieses Jahr für einen Internetstick im D1-Netz
entschieden und sind ziemlich enttäuscht worden. Nach einer Woche war das
Datenvolumen der angeblichen „flatrate“ aufgebraucht und wir surften in
„normaler Geschwindigkeit“. Diese war nun so langsam, dass selbst unser
allererstes Dampfmodem noch ein Turbo gegen dieses Ding war. Also leider rausgeschmissenes
Geld. Aber was will man machen. Und weiteres Datenvolumen einkaufen, konnte ich
nun auch nicht einsehen, ich wollte denen nicht noch mehr Geld hinterherwerfen.
…..
So, nun aber zu unserer Zeit in Otterndorf. Um es kurz zu
machen, es war großartig. Wir waren jeden Tag draußen, mal bei uns am Strand,
oft in Cuxhaven an der alten Liebe und den verschiedenen Stränden Grimmershörn,
Duhnen, Döse oder Sahlenburg.
Einige besondere Tage wollen wir noch ausführlicher
erläutern:
Da war die Fahrt mit dem Schiff von Cuxhaven aus, zu den
Seehundbänken in der Elbemündung. Erst eine kleine Hafenrundfahrt mit
Erläuterungen und Anekdoten und dann raus auf die, hier 18 km breite,
Elbmündung. Wie das dann so ist mit der Natur, die Seehunde hatten wohl wenig
Lust auf neugierige Touristen und so sahen wir nur einige wenige, aber gefreut
haben wir uns doch und die Fahrt an sich war einfach schön.
Unser neu erworbenes Vorzelt flatterte und blähte sich
heftig im Wind, wir kauften zusätzliche Heringe und befestigten das Zelt mehr
und mehr. Leider hat es alles nichts genutzt und an einem stürmischen Morgen,
nach einer unruhigen Nacht, riss mit einem lauten Raaaatsch der Keder oben raus
und das Zelt war hinüber. Zur Ehrenrettung des Zeltes sei gesagt, es handelte
sich um Windstärke 7, die Fähre nach Helgoland fuhr nicht und einige Brücken im
Land waren für LKW gesperrt, also es war sehr stürmisch, kein laues Lüftchen……
Wir haben mit dem Hersteller gemailt und bekommen in den nächsten Tagen ein
neues Zelt…… also alles gut, nur blöd, dass wir 3 Wochen kein Vorzelt hatten,
wo wir uns doch grade dran gewöhnt hatten.
Ein Ausflug brachte uns an die Wesermündung nach
Spieka-Neufeld und Dorum. Spieka-Neufeld hat einen kleinen Kutterhafen, einen
kleinen Campingplatz, der sehr ausgestorben wirkte sowie ungefähr 15
Strandkörbe. Wer es also ganz ruhig mag, dem sei Spieka empfohlen. In Dorum war
es doch deutlich lebhafter und der Leuchtturm Obereversand ist ungewöhnlich in seiner
Bauart. Dies war einer der stürmischen Tage, so dass ich nicht auf den
Leuchtturm raufgeklettert bin, man kann ihn wohl besichtigen. Wir haben uns die
Kutterhäfen angesehen und wie immer viele Fotos dort gemacht.
Das Klimahaus in Bremerhaven wollten wir uns schon immer mal
ansehen und so nutzten wir einen weiteren Tag, der nicht für den Strand
geeignet war, und fuhren hin. Es ist toll gemacht. Man „reist“ auf dem 8.
Längengrad Ost von Bremerhaven in die Schweiz, weiter nach Sardinien, nach
Niger, Kamerun, die Antarktis, Samoa, Alaska und auf die Hallig Langeness und
ist dann einmal um die Welt gereist. Die jeweilige Temperatur und die relative
Luftfeuchtigkeit sind den örtlichen Bedingungen angepasst. Die Station
Antarktis weist eine Temperatur von ca. -6 Grad Celsius auf, (freundlicherweise
ist der Teil nur auf -6° und nicht auf die wirkliche Temperatur der Antarktis abgekühlt)
die Station Niger hingegen hat eine
Temperatur von rund 35 Grad Celsius, einige Ausstellungsräume weiter befindet
sich mit tropischer Wärme Kamerun. Der
westafrikanische Regenwald bei Nacht wird durch exotische Gerüche und Geräusche
veranschaulicht. und so geht es immer weiter, bis man wieder auf Langeness und
in unserem Klima ist. Man erfährt viel über Land und Leute, es gibt viel zu
lesen und viel anzusehen und es vergehen die Stunden wie im Flug, wenn man dort
drin ist. Das ganze futuristische Gebäude ist rollstuhlgerecht und an vielen
Stellen geht es mit Aufzügen weiter, so dass wir überall hinkonnten. Ein sehr
interessanter und eindrücklicher Tag.
Beschaulicher ging es dagegen in Osten an der Oste zu. Hier
schwebt eine Schwebefähre über den Fluss und als Wuppertaler kann man da nicht
fernbleiben. Früher hat die Schwebefähre im regelmäßigen Takt Autos, Fahrräder
und Fußgänger über die Oste transportiert. Sie hatten den großen Vorteil, dass
sie auch im Winter bei Eisgang funktionierte. Heute ist sie nur noch für
Touristen und Fahrradfahrer in Betrieb und der Fährmann war so begeistert, dass
wir mit ihm fahren wollten, dass er gleich eine „Sonderfahrt“ für uns beiden
machte.
Ein tolles Ereignis war für uns dann das Duhner Wattrennen.
Das ist ein Pferderennen im Watt, welches seit 1902 organisiert wird. Da wird
tatsächlich, wenn die Ebbe einsetzt und der Meeresboden frei wird, eine
Pferderennbahn dort hin gebaut, die Rennen finden statt und wenn die Flut
kommt, muss alles wieder abgebaut sein, weil es sonst im Wasser untergehen
würde. Allein diese logistische Leistung hat uns schon beeindruckt. Nun haben
wir ja null Ahnung von Pferderennen und –wetten, haben aber mit großem
Interesse alles angeschaut und versucht zu verstehen, wer wann auf wen wettet
und wieviel dabei gewinnt. Erstaunlich, es sollen 5-stellige Summen gewonnen
worden sein. Zwei Pferde haben ihre Reiter abgeworfen und sind ausgebüxt und es
kam heftig Unruhe auf, weil die beiden ihre neu gewonnene Freiheit gleich mal
ausnutzten und weit, weit raus ins Watt liefen, so weit, dass sie am Ende mit
jeder Menge Technik und Know-how wieder zurückgeholt werden mussten. Sogar der
Seenotrettungskreuzer war schon ausgelaufen, da sie Gefahr liefen, in die
Fahrrinne zu gelangen. Am Ende hat man sie jedoch eingefangen und wieder
wohlbehalten an ihre Besitzer zurückgegeben. Also echt was los, an diesem Tag.
Erneut zog es uns nach Bremerhaven und wir haben spontan
eine Hafenrundfahrt mitgemacht. In Bremerhaven werden vor allem Autos
umgeschlagen und so ein Autotransporter kann wohl so mal eben 6000 PKWs an Bord
nehmen. Sie werden alle reingefahren und dicht an dicht geparkt. Unvorstellbar,
aber es sollen pro Tag mehrere Schiffe mit jeweils ca. 6000 Autos beladen
werden. Man staunt auch immer wieder, wenn erläutert wird, wieviel Tonnen
Zuladung so ein Schiff hat, wieviel Tonnen Treibstoff sie mitnehmen, wie schwer
die Motoren sind und dass sie dann trotzdem schwimmen…… Jedenfalls war auch
dies ein wirklich schöner Tag, zumal das Wetter im Laufe des Tages immer besser
wurde.
Am Ende wurde es nochmal beschaulich. Der Flecken Freiburg
an der Elbe war ein ebenfalls richtig schönes Ziel für uns. Hier ist die Elbe
deutlich schmaler, als bei uns in Otterndorf und je nachdem, wo man auf dem
Deich steht, sieht es aus, als würden die „Pötte“ über die Wiese fahren, weil
man die Elbe in der Marsch gar nicht sieht. Der Ort selber ist klein aber fein
und hat einen malerischen kleinen Hafen und im Hafencafé gibt es sehr leckeres
Eis.
Ja, jetzt haben wir
in einem Eintrag so ziemlich alles erzählt, was wir euch sonst in
mehreren Etappen berichtet hätten. Wir hoffen, es war nicht zu lang oder zu
langweilig für euch.
Seit Sonntag sind wir wieder im Tal und haben einiges zu
erledigen. Wir hoffen aber, dass wir uns bald wieder auf die Räder machen
können. Wenn es denn soweit ist, werden wir wieder berichten.
Bis dahin, alles Liebe, einen schönen Sommer noch und bleibt
alle gesund. Herzliche Grüße DuC
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen