Ihr Lieben, da sind
wir mal wieder.
Schon wieder ist mehr als eine Woche vergangen und hier auf
dem Campingplatz haben sich die Reihen stark gelichtet. Das Wetter ist aber
nach wie vor prima, vor allem angenehm warm. Dass mal die ein oder andere
Wolke durchzieht, kann auch hier im Oktober schon mal vorkommen…
Einer unserer Tage begann damit, dass uns unser
holländischer Nachbar darauf aufmerksam machte, dass gleich (Sonntagvormittag)
eine „katalanische Tanzveranstaltung“
auf dem hiesigen Tanzboden stattfinde. Zu der Zeit war hier ein
burgundischer Campingclub auf dem Platz und für sie wurde wohl die
Veranstaltung organisiert, aber wir seien alle eingeladen. Nun ist ja Volkstanz
bekanntermaßen nicht so unser Ding, aber neugierig waren wir doch und so gingen
wir auch mal ein halbes Stündchen hin. Die Trachten waren schön anzusehen und
die Tänzerinnen und Tänzer waren mit viel Freude dabei, denn sie strahlten alle
über das ganze Gesicht und freuten sich offensichtlich über ihre Vorführung.
Für uns war es jedenfalls eine nette Sonntagsmorgenüberraschung.
Wir machten uns im Anschluss auf den Weg ins nahe gelegene
Canet en Roussillon und liefen die dortige, schöne lange Strandpromenade
entlang. Auf halben Weg ist ein großer Platz, voll mit Lokalen und kleinen Läden
und einem dieser schönen, alten Karussells, die man in Frankreich oft antrifft.
Ob sie wirklich alle so alt sind, wie sie vorgeben weiß ich nicht, aber sie sind
herrlich nostalgisch.
An einem anderen Tag fuhren wir nach Banyuls-sur-Mer, ca. 25
km entfernt über eine sehr schöne, kurvenreiche Küstenstraße. Wir bummelten
rund um die Bucht, saßen in der Sonne und schauten am späteren Nachmittag beim
Pétanque-Spielen zu. Es fasziniert uns immer wieder, wie die –meist älteren-
Männer mit gekonntem Schwung die Kugeln werfen und die der anderen Mitspieler
wegkicken. Die, die zu alt oder zu unbeweglich sind, um noch selber Kugeln zu
werfen sitzen aber am Rand, schauen zu und kommentieren jeden Wurf der noch
aktiven Spieler. Uns macht es jedenfalls auch immer wieder Freude einfach am
Rand eines solchen Feldes zu sitzen und zuzugucken.
An einem bewölkten Tag wollten wir gerne eine Wanderung am
Étang de Canet machen und dabei Trekkie mitnehmen. Die Wege sahen von der
Straße aus auch gut aus, erwiesen sich dann aber doch als zu sandig, so dass
wir das Gelände bald wieder verließen und über den Radweg nach Canet liefen.
Außerdem fielen am Étang Heerscharen von Mücken über uns her, was mich allemal nicht
froh macht, da war mir der Radweg schon deutlich lieber, zumal er ja auch am
Meer entlang geht.
Die Gesteinsformationen von Ille-sur-Tet wollten wir uns
auch gerne ansehen, ohne vorher zu wissen, ob es dort rollitauglich sein
könnte. Erstmal fuhren wir durch eine schöne Landschaft voller
Obstanbauplantagen dort hin. Man riet uns ab, diesen Weg mit dem Rollstuhl
bewältigen zu wollen. Es gäbe eine Aussichtsstelle, von wo aus man den Canyon
gut überschauen könne. Also fuhren wir erstmal dorthin und bestaunten „les
orgues“, die Orgeln aus Stein. Sie sind starker Erosion ausgesetzt, so dass sie
sich im Laufe der Jahre immer wieder verändern. Später bin ich doch alleine reingegangen, der Weg war wirklich rolliuntauglich. Schade, aber
durch die Aussichtsstelle konnte D. wenigstens von oben einen Blick auf die
Steine haben. Am Nachmittag sind wir noch die Gassen der schönen kleinen
Stadt Ille-sur-Tet gelaufen, auf einem Rundweg der an allen Stadttoren, Türmen
und Kirchen vorbeiführte.
Am Samstag waren wir in Villefranche de Conflent, welches
seit 2008 dem UNESCO-Weltkulturerbe angehört. Eine tolle alte Stadt, vollkommen
von einer dicken Stadtmauer umgeben, mit wunderschönen Gassen voller kleiner
Läden, Ateliers, Antiquariaten, urigen Lokalen, also so richtig zum Bummeln und
Flanieren. Erfreulicherweise waren fast alle Wege asphaltiert, so dass wir
bequem und ruckelfrei überall rumlaufen konnten.
Natürlich fahren wir immer wieder auch nach St. Cyprien zu
unserer Lieblingsstelle an der Mole und sitzen dort einfach und hören die
Brandung, beobachten die Spaziergänger und Angler auf der Mole und haben es
dort bequem. Bevor wir zum Campingplatz zurückfahren drehen wir noch eine Runde
durch den Hafen, entlang der Fischer- und Segelboote zur einen Seite und Läden und Lokale , die je nach Wochentag mehr oder
weniger geöffnet haben, zur anderen Seite.
So, das war es erst mal wieder, gab ja auch wieder viel zu
lesen für euch. Ich will hier auch noch mal danke sagen, für eure Nachrichten
und Kommentare. Wir freuen uns sehr darüber.
Macht es alle gut, bis zum nächsten Mal, ganz liebe Grüße DuC
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