Hallo und guten Tag,
schon wieder ist es Zeit, euch ein wenig zu erzählen, wie es
uns hier so geht. Zwischenzeitlich dachten wir mal, dass es nicht lange dauert
und wir sind die letzten, die noch hier auf dem Campingplatz sind, das hat sich
aber nicht bewahrheitet. Es gehen täglich etliche, aber am Abend sind wieder
genauso viele neu dazugekommen. Die wenigsten bleiben länger, im Großen und Ganzen
sind sie auf der Durchreise von oder nach Spanien. Es ist jedenfalls schön,
dass es nicht so leer und ausgestorben ist.
Wir machten natürlich wieder den einen oder anderen Ausflug
in die Umgebung. So fuhren wir nochmal nach Argelès-sur-Mer, dem Nachbarort und liefen
die Strandpromenade in Richtung Hafen und umrundeten diesen, der sich als
weitläufiger erwies, als wir angenommen hatten. Auch waren wir erstaunt über
die schöne Anlage und die vielen kleinen Plätze mit Lokalen und Geschäften, die
wir dort vorfanden.
Eine weitere Fahrt brachte uns nach Amélie-les-Baines, einem
Kurort in den Bergen. Der Ort liegt in einem Tal mit einem kleinen Fluss und
hat sich im Laufe der Jahrzehnte über die Berghänge und das Flussufer
ausgedehnt. Die beiden Thermen, die aus dem Ort einen Kurort machen, liegen
ziemlich weit oben am Berg. Das ältere der beiden Kurhäuser liegt am Hang und
man betritt die oberste Etage und muss dann für Anwendungen und Bäder über
mehrere Etagen abwärts gehen. Es müffelte dort heftig nach Schwefel, woraus
offenbar die Heilkraft gewonnen wird. Amüsiert hat uns, dass man dort offenbar noch Badekappe trägt, denn
die Geschäfte rund um die Thermen bieten allesamt und zahlreich diese
hübsch-hässlichen Gummikappen an, die wir schon in unseren Kindertagen
schrecklich fanden…… Nachdem wir uns in Amélie-les-Baines reichlich umgeschaut
hatten, wollten wir eigentlich noch das Bergdorf Palada ansehen, welches in
unmittelbarer Nähe liegt, haben hier aber wegen der sehr steilen Wege nichts
weiter angesehen. Arles-sur-Tech liegt nur 5 km entfernt und so sind wir dort
noch hingefahren. Es gibt einen kleinen historischen Rundgang, der einem an der
Kirche, einem Kloster und der Mairie vorbeiführt, durch enge Gassen, aber alles
in allem nicht wirklich rollstuhltauglich. Gut, dass wir schon hier in der
Gegend waren und nicht extra einen Tag für den Ort eingeplant hatten.
Schon auf dem Rückweg von Amélie-les-Baines merkten wir,
dass der angekündigte Sturm (Ex-Hurrican, der über ganz Europa wehte) an Kraft
zunahm. Es waren lt. meteofrance 95 km/h angekündigt und es hat auch heftig
geweht. Zum Glück ist nichts weiter passiert, der Campingplatz liegt auch recht
geschützt und es war ja auch kein Regenwetter bei dem Sturm. Das hat uns am
meisten fasziniert, denn auch am nächsten Tag hat es ja weiter gestürmt, wir
saßen alle in unseren Wohnwagen und –mobilen, alle Fenster und Klappen
geschlossen und draußen pfiff und stürmte es wie verrückt und gleichzeitig
lachte die Sonne vom blitzeblauen Himmel. Am frühen Nachmittag beruhigte sich
das Ganze dann und wir konnten noch nach St. Cyprien, wenigstens eine Runde um
den Hafen laufen.
Da es uns in Collioure so gut gefallen hatte, haben wir dort
nochmal einen weiteren Tag verbracht und haben nach dem Sturm das weiterhin
schöne Wetter genossen. Offenbar hatte
es in Frankreich auch Herbstferien gegeben, denn es waren auffallend viele
Familien mit Schulkindern unterwegs, weshalb der Ort sehr belebt war. Die Temperaturen
sind ja um die Mittagszeit auch immer noch badetauglich, so dass auch an den Stränden
immer noch gut Betrieb ist.
Gestern gab es doch tatsächlich Wolken, so dass wir die
Gelegenheit ergriffen und nach Perpignan fuhren. Nachdem wir endlich einen
Parkplatz gefunden hatten (es gibt viele Parkhäuser, aber alle nur 1,90 m hoch…)
haben wir uns dort umgeschaut. Es hat uns gut gefallen, eine schöne Kathedrale und
eine Altstadt mit Gassen und Plätzen,
ein kleiner Kanal mit hübschem Ufer. Da vergeht ein Tag schnell und bedingt
durch die Uhrumstellung auf Winterzeit wird es jetzt auch früher dunkel.
Hier wird jetzt allerorten die Weihnachtsbeleuchtung angebracht,
so dass wir daran erinnert werden, dass es eigentlich ja gar nicht mehr Sommer
ist und dass auch unsere Tage hier gezählt sind. Wenn das Wetter stabil bleibt
und sich nicht in Dauerregen verwandelt, werden wir Mitte nächster Woche
aufbrechen und in mehreren Etappen nach Hause fahren, wo wir am Sonntag
ankommen wollen. Ob wir euch vorher nochmal hier schreiben,
oder erst abschließend von zuhause, wird
sich zeigen. Bis dahin wünschen wir euch allen eine schöne Zeit, bleibt gesund
und bis bald.
Liebe Grüße DuC