dicker Pott auf den Weg nach Hamburg

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Samstag, 20. Juli 2013

Schwedensommer, Teil 1



Hejsan, ihr lieben Leserinnen und Leser,

nun wollen wir uns doch endlich mal aus Schweden melden. Wir hatten technische Probleme mit dem Internet. Aber dazu später.

Am 07.07. starteten wir unsere derzeitige Reise in Großenbrode an der Ostsee. Die Anfahrt über die A 1 dauerte länger, als wir gehofft hatten, da sich vor Hamburg ein LKW hingelegt hatte und wir deshalb in Bremen einen „kleinen“  Umweg über Walsrode und dann auf die A 7 nach Hamburg machen mussten. So kann es gehen. Aber wir hatten ja in der Folge Zeit, uns von der Anreise zu erholen. In Großenbrode blieben wir bei herrlichem Sommerwetter bis Mittwoch, den 10.07.2013.

An diesem Tag ging es weiter mit der Fähre nach Rødby in Dänemark und später über die Storebeltbrücke nach Schweden. Hier haben wir dann eine erste Übernachtung gehabt, sind aber am nächsten Tag gleich weitergefahren. Am Donnerstag, den 11.07. erreichten wir  unsere erste schwedische Etappe: Stockholm. Dieser Campingplatz war natürlich rappelvoll, gut dass wir vorgebucht hatten, sonst wären wir nicht draufgekommen. Das Wetter war nach wie vor super und so machten wir uns am nächsten Tag gleich mit der U-Bahn (heißt hier Tunnelbanan) auf den Weg Richtung Altstadt, Schloss etc. Wir hatten uns 4 Tage vorgenommen und hatten uns für diese Tage einen Plan gemacht, wie wir laufen wollten, damit wir nicht unnütz oft hin und her laufen. Wir wollten jetzt auch endlich mal einige Führungen und Besichtigungen machen, für die wir uns bisher nie Zeit genommen hatten. So begannen wir am ersten Tag gleich mit einer Führung durch den schwedischen Reichstag. Nach Sicherheitskontrollen wurden wir von unserer Führerin abgeholt und nach einigen Erklärungen gleich in den Plenarsaal gebracht. Natürlich war keine Sitzung, aber es war trotzdem mal interessant, dort auf der Empore zu sitzen und runter zu schauen, wo sonst die Politiker sitzen. Wir sahen noch einige andere Räumlichkeiten, u.a. einen Raum in dem Ausschusssitzungen stattfinden, oder einen der für repräsentative Zwecke benutzt wird. Nach einer sehr guten Stunde waren wir wieder draußen und bummelten jetzt erst mal durch die Altstadt. Am nachmittag sind wir dann noch in die Storkyrkan, die Domkirche gegangen. Hier fanden und finden Krönungen und königliche Hochzeiten statt. Das war jedoch weniger der Grund, warum wir dort reingegangen sind, sondern weil wir gerne mal die lebensgroße Skulptur „Hl. Georg mit dem Drachen“ sehen wollten, sie ist ganz aus Holz geschnitzt und mit Elchgeweihen (sie stellen die Zacken des Drachen dar) hergestellt.
Am Abend versuchten wir dann erstmals, auf dem Campingplatz gab es kostenlos WLan, ins Netz zu kommen, aber es gelang nicht. Das Smartphone klappte auf Anhieb dort, aber das Notebook wollte sich nicht mit dem dortigen Netz verbinden. Wir haben nach einigen Versuchen abgebrochen und es erst mal gelassen. 

Der nächste Tag, wieder bestes Wetter, brachte uns dann in eine andere Ecke Stockholms, wir liefen durch Geschäftsstraßen bis zur Olof Palme Straße und zu einer dort gelegenen Kirche. Einige von euch können sich sicher schon denken, was wir dort wollten. Richtig, wir suchten und fanden das Grab des schwedischen Sozialdemokraten Olof Palme, der hier 1986 hier ermordet wurde und dessen Mord bis heute nicht aufgeklärt wurde. Das wollten wir auch immer schon mal gemacht haben. Im weiteren Verlauf des Tages liefen wir über Östermalm, ein recht angesagtes Viertel, mit Boutiquen und schicken Geschäften und einer Markthalle, in der die Königin auch schon mal einkaufen gehen soll….. Am schönen Nybrokaj saßen wir eine gute Weile in der Sonne und beobachteten die vielen Fähren und Touristenboote, die hier ständig an – und ablegen.
Auch an diesem Abend starteten wir wieder vergebliche Versuche, ins Internet zu kommen, haben dann aber beschlossen, keine weitere Zeit mehr darauf zu verschwenden, sondern lieber über Alternativen nachzudenken. Zur Not konnten wir ja wenigstens übers Smartphone  unsere mails abfragen. 

Sonntags war es nicht gar so sonnig, aber es regnete nicht und wir hatten uns Södermalm oder auch nur „Söder“ vorgenommen. Die Krimifans unter euch wissen schon, da hat sowohl Kommissar Beck ermittelt, als auch die Milleniums-Trilogie stattgefunden. Also ein guter Grund für uns, dort ebenfalls rumzulaufen. Außerdem ist Söder auch ein schönes Stadtviertel, früher Arbeiterwohnviertel, heute aber mit vielen kleinen, ausgefallenen Geschäften und Cafés vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt.  Nachmittags, die Sonne lachte wieder, gingen wir runter nach  Slussen, um von dort aus nochmals eine Runde durch Gamla Stan, die Altstadt, zu drehen. Hier ist immer eine Menge los. Touristen ohne Ende und man hört viele Sprachen und sieht Menschen aus allen Ecken und Enden der Welt. Macht also Spaß, dort lang zu laufen. 

Am Montag, unserem letzten Tag in Stockholm, fuhren wir mit der U-Bahn bis zum Stadhus (Rathaus). Hier haben wir dann wieder eine Führung mitgemacht. Zuerst kommt man in den sog. blauen Saal, der gar nicht blau, sondern ziegelrot ist. In diesem riesigen Saal findet jedes Jahr am 10. Dezember das Festbankett der Nobelpreisverleihung statt. Eine große Freitreppe führt vom oberen Geschoss runter in den Festsaal. Man sagt, der Architekt habe die Freitreppe extra so bauen lassen, dass Damen diese mit Ballkleid und Highheels herabschreiten können. Es soll sieben Modelle gegeben haben, auf denen die Ehefrau des Architekten tagelang mit Ballkleid und Highheels testete, welche Treppe am besten zu beschreiten war…… Wir fahren dann doch lieber mit dem Aufzug hoch und sehen oben weitere interessante Räume, u.a. den Hochzeitsraum, der so beliebt ist, dass man acht Monate Wartezeit hat, um hier getraut zu werden und dann kann man zwischen der Langversion (3Minuten) oder der Kurzversion (45 Sekunden) wählen und schon ist man verheiratet, anders wäre es nicht möglich, dem Andrang überhaupt Herr zu werden.  Der goldene Saal mutet auf den ersten Blick byzantinisch an, aber beim genauen Hinsehen, erkennt man in den 18 Mio. goldenen Mosaiksteinchen jede Menge schwedische Motive und Persönlichkeiten. Der Architekt war ein weitgereister Mann und so flossen eben viele seiner Eindrücke in den Bau des Rathauses ein. Das Ganze nennt man dann schwedische Nationalromantik. Auch hier verging die Zeit wie im Flug und bald waren wir wieder draußen in der Sonne. Den Rest des Tages haben wir dann mit Spaziergängen entlang der verschiedenen Anlegestellen der Fähren verbracht, uns immer wieder in die Sonne gesetzt und unsere Zeit hier genossen. Viel zu schnell kam die letzte U-Bahn-Fahrt nach Bredäng, wo unser Campingplatz lag. Jedoch freuten wir uns nun auch schon auf Dalarna unserem nächsten Ziel.

Dienstag, den 16.07. spannten wir also wieder an und fuhren 280 km weiter nach Nordosten, nach Mittelschweden an den Siljansee.
Der Campingplatz liegt unmittelbar am See und ist in Terrassen angelegt. Wir haben einen sehr schönen Platz recht weit unten am See bekommen, wir haben also freie Sicht, wenn wir morgens die Augen aufmachen, schauen wir gleich auf den See. Ein Traum.
Weniger traumhaft jedoch, dass wir auch hier nicht mit dem Notebook  ins WLan kommen können, nur mit dem Smartphone. Echt ärgerlich, aber wir haben jetzt eine Möglichkeit gefunden. In der Bibliothek von Leksand, dem nächsten Ort, gibt es ebenfalls WLan, und komischerweise möchte unser Notebook dort auch tun was es soll. So schreibe ich also diesen blog hier auf dem Campingplatz und will ihn dann von der dortigen WiFi-Zone aus versenden. (was auch klappt, wie man sieht).

Hier am Siljansee geht es natürlich bedeutend ruhiger und beschaulicher zu, als in Stockholm. Aber das haben wir ja auch so gewollt. Wir haben hier schon schöne Spaziergänge am See entlang und über einen Naturstig gemacht, aber wir sind hier auch gerne auf dem Campingplatz und machen einfach gar nichts, oder lesen oder genießen unsere tolle Aussicht. Hier werden wir noch eine ganze Weile bleiben. Ich hoffe, wir können berichten.
So, das war es von uns, habt alle einen schönen Sommer und seid gegrüßt von DuC

1 Kommentar:

  1. Oh krass, du bist ja nicht nur in Frankreich unterwegs, sondern an allen möglichen Ecken! Ich glaube, für den Blog muss ich mir mal bei Gelegenheit ein Stündchen Zeit nehmen.

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