Hallo zusammen, gegen Ende unserer Reise an die Mosel wollen
wir euch doch kurz berichten, wie es uns ergangen ist.
Am Donnerstag, den 06.06. fuhren wir an den Gülser
Moselbogen auf den Campingplatz gleichen Namens. Güls ist ein Stadtteil von
Koblenz und der Campingplatz liegt hoch genug, um nicht von dem Hochwasser
betroffen gewesen zu sein, welches ja auch teilweise den Rhein betroffen hatte,
dazu später mehr.
Wir haben es langsam angehen lassen und sind in den ersten Tagen
nur zum Einkaufen gefahren und sind zu Fuß vom Campingplatz in beide Richtungen
die Mosel entlang gelaufen. Wir hatten dann auch zwei regnerische Tage, an
denen wir uns u.a. damit beschäftigt haben, das mobile Internet ans Laufen zu
kriegen, was gar nicht so einfach war, aber nach mehreren Anrufen bei der
hotline klappte es dann. Jetzt konnten wir uns auch wieder darum kümmern,
welche Plätze wir auf unserer Sommerreise durch Schweden aufsuchen wollen.
Natürlich waren wir auch mehrmals in Koblenz. Das ist ja
wirklich eine schöne Stadt, das hatten wir so gar nicht geahnt. Klar, das
deutsche Eck, davon hatten wir schon gehört, Festung Ehrenbreitstein, natürlich
auch. Aber die schöne Altstadt, die tolle Uferpromenade sowohl an Mosel als
auch an Rhein und die Seilbahn rauf zur Festung Ehrenbreitstein mit dem
BuGa-Gelände unten am Rhein und oben rund um die Festung, das haben wir so
nicht gewusst. Und was uns besonders begeistert hat, dass alles sehr
rollstuhlgerecht ist und es auch an entsprechenden Toiletten nicht mangelt und
diese sogar in den Stadtplänen eingezeichnet sind und es sogar eine 5-seitige
Broschüre für ein rollstuhlgerechtes Koblenz gibt. Das hat man nicht so oft. Danke Koblenz.
Bei unserem ersten Besuch in Koblenz hatte der Rhein noch
mächtig Hochwasser und rauschte gewaltig nach Norden. Man konnte ganz deutlich
am deutschen Eck erkennen, wie sich die Mosel mit ihrem klarem Wasser mit dem
Rhein, der aufgrund des Hochwassers flußaufwärts braun daher kam, vermischte.
Die Fahrt mit der Seilbahn, übrigens die größte in
Deutschland, außerhalb der Alpen war beeindruckend.
Schöne, große Gondeln, die über den Rhein und zur Festung raufschweben. Oben
angekommen, hat man die Wahl, zwischen den Gärten und Grünflächen der
Bundesgartenschau 2011 und der Festung. Wir sind zuerst durch die Gärten
gelaufen und haben auch das Aussichtsbauwerk erklommen, welches aus Holz,
dreieckig über schräge Wege stetig aufwärts geht, bis man eine sagenhafte
Aussicht über das deutsche Eck und den Rhein und die Mosel hat. Sodann sind wir
in die Festung rein. Es ist ein gewaltiges Bauwerk mit zig Wehrgängen und
Türmen, Innenhöfen undsoweiter. Was uns sehr beeindruckt hat, dass alles mit
dem Rollstuhl erreichbar ist. Oftmals ist für Rollstuhlfahrer in Burgen nur der
Innenhof, allenfalls noch die untere Etage via Rampe erreichbar. Hier nicht.
Hier gibt es überall hin Aufzüge, bzw. Plattformlifte, die sich mit dem Eurokey
(dem Toilettenschlüssel für öffentliche Toiletten, den eigentlich jeder
Rollifahrer hat) betätigen lassen. Genial. So konnte D. bequem per
Plattformlift über die steilen und holprigen Kopfsteinpflasterwege nach oben
kommen und ich musste nicht so schuften, bzw. die Wege waren teilweise so
steil, dass D. unten gewartet hätte. An und in allen anderen Gebäudeteilen
hatte man Aufzüge installiert, die sich auch gut in die alte Bausubstanz
einfügten. Dies versetzte uns die Lage vom Fahnenturm ganz oben, bis zur
Ausgrabung ganz unten, alles ansehen zu können. In der Ausgrabung wurde eine
beeindruckende Multimediapräsentation gezeigt, die einem die wechselvolle
Geschichte der Festung näherbringt. Verschiedene weitere Ausstellungen ließen
die Zeit wie im Flug vergehen und schon war es an der Zeit, mit der Seilbahn
wieder nach Koblenz runterzuschweben. Die Seilbahn soll jetzt wieder abgebaut
werden, da die Unesco das so möchte. Die Bahn verschandelt nämlich das gesamte
65-km lange obere Mittelrheintal,
welches zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Da mag sich jede/r seine/ihre eigene
Meinung machen.
Ein weiterer Ausflug brachte uns nach Kobern-Gondorf an der
Mosel. Ein hübsches, kleines Örtchen voller Weinlokale in schönen Häusern rund
um einen alten Marktplatz. Direkt hinterm Dorf gehen die steilen Weinberge los
und es beeindruckt uns immer wieder, mit wie viel Mühe hier der Wein angebaut
wird, den unsereins so gerne trinkt. Große Erntemaschinen, wie wir sie aus dem
Elsass kennen, können hier gar nicht zum Einsatz gebracht werden, da ist doch
weitgehend Handarbeit gefragt. Die Hänge sind so steil, dass teilweise nur 2-3
Reihen der Rebstöcke nebeneinander sehen, dann geht es schon wieder eine Stufe
höher.
Jetzt bleiben uns noch zwei Tage an diesem schönen Fleckchen
Erde und dann geht es wieder nach Hause.
Macht es erstmal alle gut, wir melden
uns wieder. Bis bald DuC